Trappen Tegen Grenzen
Worum geht es?
Im Internet bin ich auf Anneke Krols Spendenaktion „Trappen Tegen Grenzen„ gestoßen und war direkt begeistert.
Anneke will ab dem 07.09.2020 2000 km rund um Belgien fahren, dies in 14 Tagen und dabei Spenden für den Verein „Uilen Spiegel“ sammeln.
Eine Aktion, bei der es direkt in meinem Kopf gerattert hat und mir sofort klar war, in irgendeiner Form müssen ich und der „Eifel Graveller“ sich daran beteiligen.
Für wen/was wird gesammelt?
Die Spenden gehen an den Vereins Uilen Spiegel, welcher sich um Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen kümmert.
Er schließt damit in meinen Augen eine wichtige Lücke zwischen professioneller Hilfe und sich zuhause alleine mit seinen Problemen herum zu wurschteln. Denn genau da liegt das Problem, welches Betroffene und auch die Angehörigen von psychisch Erkrankten oft haben. Es fehlt etwas dazwischen, eine unkomplizierte und kompetente Hilfe für den Alltag oder im Anschluss an einen Klinikaufenthalt. Eine solche Einrichtung würde ich mir in meiner Gegend auch wünschen, allerdings im ländlichem Raum ist eine solche Organisation nicht wirklich anzutreffen.
Der Verein organisiert Aktivitäten, bei denen sich Leidensgenossen treffen und Erfahrungen austauschen können. Außerdem werden Aktivitäten (Wandern, Film, Bowling usw.) angeboten und unternommen oder thematische Diskussionsgruppen angeboten. Viermal im Jahr bringt der Verein das Magazin Uilen Spiegel heraus.
Wieso ist das wichtig?
Gerade Aufklärungsarbeit ist im Zusammenhang mit psychischen Krankheiten enorm wichtig. Denn obwohl so viele Menschen davon betroffen sind, psychische Erkrankungen in der heutigen Zeit enorm zunehmen oder jeder jemanden kennt, der an irgendeiner psychischen Störung leidet, wird verdammt wenig darüber geredet, wenn wir ehrlich sind!
Es existieren leider auch immer noch viele Vorurteile und skurrile Vorstellungen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen. Auch was die Themen Therapie, Klinik/Psychiatrie und allem was damit zusammen hängt angeht, stoße ich oft auf große Ahnungslosigkeit oder Berührungsängste.
Deshalb finde ich es absolut bemerkens- und anerkennenswert das Anneke diese Aktion ins Leben gerufen hat und eine der schönsten Tätigkeiten (Radfahren & Bikepacking) mit so etwas wichtigem, wie Spenden sammeln und Aufzuklären kombiniert. Dafür hat sie meinen größten Respekt und ich ziehe meinen Helm vor ihrem Mut.
Warum gerade Radfahren?
Genau wie Anneke, hilft auch mir das Radfahren sehr dabei, stabil zu bleiben und im Gleichgewicht zu sein, wieder bei mir anzukommen, wenn etwas stressig, anstrengend oder nicht so einfach war.
Es hilft mir, wenn Gefühle, Gedanken und Ereignisse mich belasten oder drohen mich aus der Bahn zu werfen. Es grounded mich und bringt mich wieder runter.
Und das geschieht sogar noch auf eine sehr gesunde Art und Weise und nicht mit irgendwelchen selbst schädigenden Verhaltensweisen oder Handlungen, welche ich auch schon dazu benutzt habe.
Es hilft mir Abstand zu gewinnen, den Wald vor lauter Bäumen wieder zu sehen und die Perspektive zu wechseln. Etwas mit Abstand oder aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, lässt den Berg meistens schon wesentlich kleiner und bezwingbarer erscheinen.
Radfahren hat bei mir auch viel mit Spüren und Auspowern zu tun, mich spüren, meinen Körper und meine Grenzen zu spüren. Es macht den Kopf wieder frei und klar!
Es ist auch eine tolle Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sich nicht zuhause zu verkriechen und einzuigeln. Etwas das man am liebsten machen würde, wenn es einem nicht gut geht. Es ist auch eine gute Möglichkeit, Nähe zuzulassen, ohne das jemand direkt an mich heran kommt.
Ich liebe es aber auch unheimlich, stunden oder tagelang alleine mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs zu sein, die Ruhe und vor allem die Freiheit zu genießen, welche sich einem dort bietet. Ich liebe dieses einfache und reduzierte Leben. Es geht um das Vorwärts kommen, das sich Einlassen, das Entdecken zu machen und Schwierigkeiten zu überwinden.
Einfach mal rausgehen/fahren und einen Tag/Nacht in der Natur verbringen, kann ich nur jedem empfehlen. Es gibt kaum einen effizienteren Stressausgleich und einen besseren Weg die Work-Life-Balance wieder ins Gleichgewicht zu bringen.