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Grelly Cycling 100 – eine Schlacht in den Ardennen

Mittwoch bis Samstag: (22.09 – 25.09.2021)

Am Samstagmorgen um kurz nach 6 Uhr erreicht ich, nach 2 Tagen und 17 Stunden, wieder das Ziel in Bierbeek. Dort waren am Mittwoch um 13 Uhr etwa 60 Bikerpacker gestartet, um sich dem Grelly Cycling 100 zu stellen. Bei diesem Event galt es 680 Kilometer und 11.000 Höhenmeter durch Belgien und vor allem die Ardennen zu fahren. Das Ganze unsupported, also ohne fremde Hilfe und nur auf sich alleine gestellt.
Es war ein richtig tolles und top organisiertes Event. Mein Dank gilt den Organisatoren, da ich genau weiß, wie viel Arbeit es bedeutet, ein solches Event auf die Beine zu stellen. Die Location, die Verpflegung und alle Informationen rund um den Event, waren absolut vorbildlich. Genauso sollte ein Event organisiert sein!

Von Pasta Party bis zur Möglichkeit zu duschen nach dem Finish, war alles vorhanden.

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Auch der Track war mit viel Liebe zum Details und sehr abwechslungsreich gestaltet. Er war allerdings auch richtig hart und forderte den Fahrern*innen alles ab. Es wurden alle Arten von Untergründen geboten, es gab sehr flotte Passagen aber auch einige, wo gute Fahrradbeherrschung gefragt war. Vor allem das letzte Drittel stellte, was die Navigation anging, eine richtige Herausforderung dar. Ständig ging es um irgendwelche Ecken, über kleine Pfade oder schmale Waldwege. Dort auf Anhieb immer den richtigen Weg zu finden, war gar nicht so leicht, vor allem weil ich diesen Teil komplett in der Nacht befahren habe. Da hieß voll konzentriert sein und keine Fehler machen.

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Gerade der dritte Tag war hart, galt es um zu finishen, 300 Kilometer und 3500 Höhenmeter zu fahren. Die schüttelt man nicht gerade mal so aus dem Ärmel, vor allem wenn einem schon über 400 Kilometer und 7500 Höhenmeter in den Beinen stecken.
Vor allem so viele andere fahrradverrückte Menschen zu treffen und kennenzulernen, ist für mich das Schönste bei so einem Event. Jeder teilt die Leidenschaft lange Strecken mit dem Fahrrad zu überwinden, frei zu sein und die Natur zu genießen. Aus der persönlichen Komfortzone auszubrechen und seine Grenzen auszuloten.
Auch über mich durfte ich wieder ganz viel lernen. Ein solches Event auf so eine Art und Weise zu fahren, immer am Limit und alles was der Kopf und der Körper hergeben, ist schon der ultimative Trip zu sich selbst und die beste Therapie.

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Da kommen alle guten aber auch die schlechten Seiten der eigenen Persönlichkeit zum Vorschein. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, wo sich psychische und physische Krisen, mit absoluten Hochs und völlig eins sein mit der eigenen Person, abwechseln.
Mittlerweile reicht es mir allerdings völlig, dies ein oder zweimal im Jahr zu tun. Gehe ich zu oft an meine Grenzen und setzte mich diesen Strapazen/Kick aus, füttere ich einen Teil meiner Persönlichkeit, welcher mich schon fast ein paar Mal zerstört hätte.

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Mittlerweile ist dieses „Bedürfnis“ danach nicht mehr in so einem Ausmaß vorhanden wie früher, dass ich ständig schauen muss, wo sind meine Grenzen, um mich zu spüren und mit meiner Person einigermaßen klarzukommen.
Über diese Entwicklung bin ich sehr froh und dankbar, denn es war ein harter und langer Weg, diese zu durchlaufen.

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Veränderung ist immer möglich und es lohnt sich, für seine Person, seine Ziele und Träume zu kämpfen. Vor allem sich dies wert zu, denn jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll!
In diesem Sinne wünsche ich euch noch ein schönes Wochenende, genießt das herrliche Herbstwetter und lasst es euch gut gehen. Ich werde mich regenerieren und wohl mal drei oder vier Tage kein Fahrrad fahren!

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„Es ist das, was du daraus machst“

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