Meine Packliste

Da ich des öfteren danach gefragt werde, ob ich eine Packliste habe, welche Ausrüstungsgegenstände ich auf meinen Touren benutze, welche Bikepackingtaschen ich verwende und wie ich alles an meinem Fahrrad unterbringe und organisiere, dachte ich mir, das Ganze mal in einem Blogbeitrag nieder zuschreiben.

Eine Packliste habe ich, welche auch laufend von mir aktualisiert und gepflegt wird. In diese kommt alles, was ich jemals auf einer Bikepackingtour dabei und ausprobiert habe und für gut befunden wurde.

Die Liste ist nach Themen und “Einsatzgebieten” strukturiert und spiegelt fast die Organisation meiner Taschen wieder. Wobei die Taschen auch noch nach dem Gesichtspunkt von mir gepackt werden, was ich oft oder vielleicht schnell benötige und was nur abends für mein Lager.
Es gibt Dinge, welche ich auf jede Tour mitnehme, weil sie essentiell und unverzichtbar sind, diese habe fett in meiner Packliste markiert. Bei allen anderen Dingen entscheide ich für jede Ausfahrt individuell, ob sie benötige oder nicht und auch über die Anzahl.

Dies ist von der Länge meiner Tour, der Jahreszeit, der Art der Tour, der Versorgungslage  und dem gemeldeten Wetter abhängig.
Vor allem für Wahl und die Anzahl der Bekleidung ist dies wichtig. Benötige ich auch warme Bekleidung, weil es nachts und morgens noch sehr kalt ist oder ist schlechtes Wetter vorhergesagt und ich packe alle Regensache ein.
Bei der Bekleidung setze ich immer auf das Zwiebelprinzip. Die Bekleidung wähle ich so aus, dass ich diese gut kombinieren, übereinander anziehen und zu verschiedenen “Anlässen” tragen kann. Das heißt, jedes Teil sollte mehrere Funktionen erfüllen und nicht nur einem Zweck dienen.
Zum Beispiel nehme ich nie eine lange Radhose, Freizeithose oder etwas ähnliches mit. Bei mir gibt es nur Radhose mit Einsatz, Beinlinge und die kurze Regenhose. Diese Kombination kann ich anziehen, zum Radfahren, wenn es regnet, abends im Lager oder zum Schlafen.
Gerade die kurze Regenhose ist das universellste Kleidungsstück, welches ich habe. Sie ist winddicht und hält damit super warm, abends ziehe ich eine Unterhose an und darüber die kurze Regenhose, so kann ich mich Lager bewegen oder auch auch mal zum Essen gehen.
Ist es kalt, ziehe ich noch die Beinlinge an und habe so eine “lange Hose”. Ist es richtig kalt, nehme ich zwei paar Beinlinge mit und ziehe diese übereinander, damit fahre ich auch bei Temperaturen unter Null Grad.
Die Beinlinge ziehe ich auch zum Schlafen an, wenn die Temperaturen nachts unter 5 Grad fallen.  Zusammen mit Socken reicht mein Schlafsack dann auch für Temperaturen unter 0 Grad aus.
Morgens bin ich dann schon halb angezogen, wenn ich aus dem Schlafsack steige und vor allem ohne das ich mich ganz ausziehen und mir kalt wird. Auch sind meine Kleidungsstücke nicht klamm oder nass, denn es gibt kaum etwas schlimmeres, wie morgens kalte, klamme oder gar nasse Fahrdklamotten anzuziehen.
Überhaupt kommen alle Kleidungsstücke, welche die erste Schicht auf meinem Körper bilden, mit in meinen Schlafsack. Dadurch sind diese morgens trocken und warm.
Ähnlich verfahre ich mit der Bekleidung, welche ich am Oberkörper trage. Meistens fahre ich nur mit einem Funktionsunterhemd und meiner Windweste. Ist es kühler oder sehr windig, gibt es noch ein paar Armlinge. Diese lassen sich nach Bedarf rauf oder runter ziehen, wodurch sich Schwitzen und Auskühlen sehr gut steuern lassen.
Dadurch das ich nur ein Funktionsshirt trage, “spare” ich mir das kurze Fahrradtriko. Halte ich an, um zu essen oder einzukaufen, ziehe ich das nassgeschwitzte Funktionsshirt aus und das Fahrradtriko an. Dadurch habe ich immer ein sauberes und einigermaßen gut riechendes Oberteil an und das Funktionsshirt kann in dieser Zeit auslüften und trocknen. Denn gerade mit nassen Fahrradklamotten wird mir persönlich schnell kalt und dies gilt es immer zu vermeiden.
Für die Nacht oder abends im Lager, packe ich außerdem ein langes Funktionsshirt ein. Dieses dient vor allem zum Schlafen und sollte es morgens kalt sein, lasse ich es einfach an, so dass ich mich bei kalten Temperaturen nicht ganz ausziehen muss und ziehe einfach noch etwas darüber an. Wie oben schon erwähnt Zwiebelprinzip!
Zwei Teile für die unterste Schicht mitzunehmen bietet außerdem den Vorteil, dass ich immer noch etwas trockenes habe, sollte der Rest nass geworden oder völlig verdreckt sein. Die anderen Kleidungsstücke können dann auch mal gewaschen werden oder richtig auslüften. Im Hochsommer nehme ich natürlich kein langes, sondern ein zweites kurzes Funktionsunterhemd mit.
Es ist für mich auch so eine Kopfsache, zu wissen, ich habe immer etwas trockenes und warmes zum Anziehen, für alle Fälle dabei. Gerade wenn es regnet, ist dies so ein psychologischer Vorteil, welcher mir hilft.
Die einzige Sache, welche ich noch nicht wirklich gelöst habe, sind Wind- und Regenjacke. Gerade abends oder in der Nacht ziehe ich sehr gerne eine Windjacke an. Dadurch dass diese winddicht ist, isoliert sie sehr gut. Sie besitzt ein kleines Packmass und fügt sich super in das Zwiebelprinzip ein. Allerdings bieten sie keinen Regenschutz, weil nicht wasserdicht und bei richtigem Regen reichen sie auch nicht aus. Eine Regenjacke wiederum ist als Windjacke zu warm und lässt auch keinerlei Schweiß nach außen. Dadurch nehme ich oft zwei Jacken mit, was ich eigentlich versuche zu vermeiden. Aber die richtige Jacke, welche alles kann, habe ich noch nicht gefunden und wird es wahrscheinlich auch nicht geben. Einen Tod werde ich in dieser Beziehung wohl sterben müssen.

Ein weiteres Kriterium, was alles von meiner Packliste in meine Taschen wandert, ist der “Zweck” der Fahrt. Handelt es sich um eine Scoutingtour, fahre ich mit Freunden oder nur so für mich alleine in der Gegend herum. Oder bestreite ich einen Event, bei dem ich möglichst schnell vorankommen möchte, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.
Generell versuche ich so leicht und mit so wenig Dingen wie möglich unterwegs sein. Bei mir steht das Fahrradfahren und Vorankommen an erster Stelle. Sicherlich, ich liebe auch das Übernachten und alleine in der Natur zu campieren. Aber ich gehöre nicht zu der Feuer-, Grill- und Kochfraktion. Das Fahrrad nur als Transportmittel, zum Campen und Grillen zu nutzen, um alles an einen schönen Spot zu transportieren, ist nicht meine Philosophie von Bikepacking.
Für mich gehört auch Kilometer machen und ein gewisser sportlicher Anspruch zu meinen Touren.
Dies kann aber jeder händeln wie er möchte, denn genau das macht Bikepacking aus. Jeder macht sein Ding, hat Spaß, seine eigene Philosophie und diese wird respektiert.
Wobei ich auch ganz klar den Trend erkenne, gerade was das Respektieren und Tolerieren angeht, es lange nicht mehr so ist, wie es mal war.
Dies ist wohl viel dem Aspekt geschuldet, dass Bikepacking und Bikepackingevents voll im Mainstream angekommen und zur Zeit wohl das heißeste Ding im Bereich Fahrradfahren sind. Nichts verkauft sich zur Zeit, von E-Bikes mal abgesehen, so gut wie Gravelbikes.
Vieles ist auch sehr kommerziell geworden, was Events, Berichterstattung und Tracks angeht, weil es auch immer mehr von den großen Sponsoren entdeckt und genutzt wird. Dasselbe gilt für Ausrüstung und Fahrräder. Jede große Firma hat mittlerweile Taschen, Zubehör und Fahrräder rund um das Thema Bikepacking im Angebot.
Es gibt einfach immer mehr Personen, welche ihr Geld mit dem Trend verdienen. Sei es als Veranstalter, Sportler, Journalist, Fotograf, Influencer oder was immer.
Und wo das Geld und die Marktwirtschaft regiert, ist von Vielfalt, Individualität und Respekt, schnell nicht mehr viel vorhanden.
Allerdings ist es müssig, dieses Thema weiter zu vertiefen und nur meine Meinung. Es soll in diesem Blogbeitrag um meine Packliste gehen und ich war bei dem “Zweck” der Fahrt stehen geblieben.

Bin ich mit Freunden unterwegs, muss ich nicht alles von der Liste mitschleppen. Da können viele Dinge aufgeteilt werden, gerade was das Thema Werkzeug und Ersatzteile angeht. Viele Küchendinge müssen auch nicht doppelt vorhanden sein, so dass sich einiges an Ausrüstung und damit Gewicht sparen lässt.
Eine gute Absprache, dass kann ich aus eigener Erfahrung sagen, sollte dabei allerdings gewährleistet sein, sonst sind am Ende etliche Dinge doppelt oder gar nicht vorhanden.
Bei einem “Rennen” versuche ich natürlich noch leichter und minimalistischer zu fahren. Ein bisschen mehr Risiko was das Wetter angeht und damit bei meiner Kleidung. Küchenausrüstung ist völlig überbewertet und auch zum Schlafen nur das Allernötigste. Selbst Werkzeug versuche ich wenig mitzunehmen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass wenn wirklich etwas wirklich kaputt geht, hilft mir nur eine Fahrradwerkstatt und richtiges Werkzeug.
Ride, Eat, Sleep, Repeat sind mein Motto bei einem Event! Da möchte ich schon schauen was geht, wo sind meine Grenzen. Dabei interessiert mich der „Konkurrenzkampf „mit den anderen Fahrern eigentlich herzlich wenig, die dienen mehr meiner Motivation und zum Pushen.
Es geht mir mehr um mich und den Kampf mit mir. Halte ich die Belastungen aus und durch, bekomme schwierige Situation gemeistert, wie gehe ich mit Kriesen und Tiefs um, sind die Aspekte, welche mich interessieren.  Mein Therapeut würde fragen: „Was macht das jetzt mit ihnen, Herr Loosen?“

Dafür lege ich mein Augenmerk, bei einem Event im Vergleich zu meinen Touren, mehr auf die Beleuchtung, Stromversorgung und die Versorgungslage auf dem Track. Der Schlüssel um bei einem Event schnell zu sein, ist Planung!
Zum einen, was den Track angeht im Hinblick auf Einkaufsmöglichkeiten und damit die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Getränken. Auch eine ungefähre Vorstellung zu haben, wo ich wann bin, um mir grob einzuteilen, wo werde ich ungefähr übernachten oder welches Geschäft oder Tankstelle kann ich noch erwischen. Auch Sonntage und Feiertage müssen berücksichtigt werden, da diese was Versorgung angeht wesentlich komplizierter und teurer sind wie Wochentage.
Der nächste Schlüssel ist seine Ausrüstung zu kennen, Ordnung in seinen Taschen zu haben und zu halten. Vor allem zu wissen was befindet sich wo, damit ich nicht ewig suchen muss um etwas zu finden oder alles ausräumen brauche, um z.B. einen Platten zu reparieren.
Vor allem wer sein Fahrrad am Morgen schnell gepackt bekommt und zum Schlafen alles schnell aufgebaut hat, spart enorm viel Zeit, welche sich bei mehreren Tagen gesamter Fahrzeit in etliche Kilometer oder Schlaf umrechnen lässt.
Auch nicht anhalten, wenn ich nicht mehrer Dinge erledigen muss. Für alles einzeln zu stoppen, weil es mir gerade in den Sinn kommt, vertrödelt Zeit ohne Ende und ist nicht wirklich effektiv. Immer nur anhalten, wenn ich drei Dinge erledigen muss, habe ich mal von einem guten Freund gelernt.
Genauso verhält es sich mit größeren Pausen. Meine erste Handlung ist eine Steckdose suchen und meine Stromvorräte (Powerbanks) auffüllen und meine Geräte laden. Anschließend bestellen, was ich essen und trinken möchte und dann um solche Dinge wie Toilette und Fahrrad kümmern. Dadurch wird die Wartezeit bis das Essen oder die Getränke kommen effektiv genutzt und nach dem Essen kann direkt wieder gestartet werden.
Eine weitere Regel lautet, “nie” den Track  verlassen, um einzukaufen oder zu schlafen. Klar biege ich mal ab, wenn ich einen Laden oder etwas überdachtes sehe, aber ich fahre nicht kreuz und quer durch die Gegend um mir etwas zu suchen.
Außerdem bei der erstbesten Gelegenheit einkaufen und essen! Rumfahren und wählerisch sein, kostet nur Zeit und Körner!

Kommen wir mal endlich zu meinen Taschen:
Mittlerweile fahre ich nur noch Taschen von Revelate Design. Früher hatte ich auch mal Taschen von Ortlieb, Topeak, Vaude, Acepac und so weiter. Allerdings muss ich ganz klar sagen, an die Qualität und Haltbarkeit von Revelate kam bis jetzt noch kein anderer Hersteller heran. Klar, es sind auch mit die Teuersten aber Qualität zahlt sich aus. Auch bei Bikepackingtaschen bewahrheitet sich der Spruch, “was nichts kostet ist nichts” und “wer billig kauft, kauft zweimal”!
Desweiteren besitze ich auch keine wirklichen Taschen mehr, sondern nur noch  Halterungen, so eine Art Geschirr, in welche ich einfach Drybags reinstecken kann. Dieses sowohl beim Seatpack, wie auch bei meiner Handlebar.
Auch dieses war ein Lernprozess, angefangen habe auch ich mit ganz normalen Taschen, welche “fest” mit dem Fahrrad verbunden waren. Entweder ich musste diese am Fahrrad packen oder abmontieren. Es gibt wohl kaum etwas schlimmeres, wie seine Taschen zu packen, wenn diese noch am Fahrrad befestigt sind. Die Taschen bekommt man nicht ordentlich gestopft und damit ein möglichst kleines Packmaß. Bei diesem Unterfangen fällt noch zweimal das Fahrrad um und wehe man hat irgendetwas vergessen, dann fängt man wieder von vorne an.
Die Taschen abmontieren, diese dann zu befüllen und wieder zu befestigen, ist auch nicht wirklich toll. Dieses Gefummel mit den den Gurten und Riemen ist mir ein Graus. Von der ganzen Zeit, welche dabei drauf geht, ganz zu schweigen.
Ein weiter Vorteil, wenn ich einfach nur Halterungen benutze, besteht darin, dass ich verschiedene Größen von Drybags verwenden kann und so wesentlich flexibler bin beim Packen und keine verschiedenen Taschen benötige.

Jetzt aber mal zu den einzelnen Taschen, welche ich am Fahrrad habe und was sich darin befindet:

Im Seatpack habe ich ausschließlich Kleidung, zum größten Teil auch nur solche, welche ich tagsüber nicht benötige. Eigentlich öffne ich den Seatpack am Morgen nur noch einmal und zwar, wenn ich mich umziehe, um von langen Sachen auf kurze zu wechseln, sollte es morgens noch kalt gewesen sein. Dann nochmal am Abend, wenn ich das Lager aufbaue oder durch die Nacht fahren möchte und die Temperaturen ebenfalls wieder gesunken sind.
Auch achte ich darauf, dass der Seatpack nicht zu groß/lang wird, ich hasse dieses Gebaumel am Sattel, welches das Fahrrad sehr unruhig macht.
Dafür lade ich mehr Gewicht auf die Vordergabel, wodurch mein Fahrrad vorne recht schwer ist, was auch nicht jedermanns Geschmack ist. Denn eigentlich sollte man schauen, das sein Fahrrad gleichmäßig beladen und das Gewicht verteilt wird. Auch so zu packen, dass der Schwerpunkt möglichst tief liegt, sollte angestrebt werden. Dadurch das ich immer sehr viele Höhenmeter fahre, geht das Fahrrad vorne nie hoch und ist für mich wesentlich besser zu kontrollieren und die Lenkung ist nicht so nervös. Deshalb hat sich für mich diese Gewichtsverteilung als geeigneter herausgestellt.

Kommen wir mal zu meiner Handlebar. Dort befindet sich alles rund um das Thema Schlafen und Toilettenartikel. Also meine Luftmatraze, mein Schlafsack, meine Luftmatratzenunterlage und mein Toilettenbeutel. Zum Thema Schlafsystem, wie und wo ich übernachte, werde ich mal einen eigenen Blogbeitrag schreiben, da dies ein sehr spannendes Thema darstellt.
Das Einzige was nicht in den Toilettenbeutel kommt, sind meine Feuchttücher, Taschentücher und Duschgel. Gerade die Feuchttücher müssen für jedes Geschäft zur Hand sein, da es die oberste Priorität ist, die Fahrradhose und das Polster sauber zu halten. Das Duschgel erfüllt zwei Funktionen, zum Einen um mir damit auch mal tagsüber die Hände zu waschen und zum Anderen falls ich einen Platten habe. Oft habe ich Schwierigkeiten, das meine Reifen nicht richtig auf die Felge springen, da es mit der Fahrradpumpe doch sehr anstrengend ist ausreichend Luft dafür in den Reifen zu pumpen. Da hilft es super die Reifenflanken mit Duschgel einzuschmieren, zuhause benutze ich immer Spüli für diesen Zweck und der Reifen springt viel besser auf die Felge. Dazu muss ich noch erwähnen, ich fahre ausschließlich Schläuche und keine Tubeless. Aber das ist ein anderes Thema!

Damit sind wie schon bei meinem Accessory Bag, welcher vor die Handlebar montiert ist. Dort befinden sich die zuvor erwähnten Dinge (Feuchttücher, Tempos, Duschgel), außerdem noch ein Erste-Hilfe-Set, mit Pflastern, Mullbinden, Wundauflagen und einer Rettungsdecke.
Riegel, Nüsse, saure Tiere und so etwas lassen sich dort auch bestens verstauen und aufbewahren, um während der Fahrt was zum Snacken zu haben.
Die Windjacke oder ein paar Armlinge sind auch mal schnell während dem Fahren dort hineingestopft, sollte es zu warm werden. Dieses Tasche ist für Dinge, welche ich während der Fahrt oft benötige und schnell dran kommen will.

Außerdem befinden sich an meiner Gabel noch zwei Anything Cages, mit zwei Taschen. Dieses habe ich irgendwann mal aus Neugier ausprobiert und waren eigentlich für große und lange Touren gedacht. Meine Befürchtung war, dass mein Fahrrad vorne zu schwer und zu breit werden würde.
Dies war absolut nicht der Fall und mittlerweile sind die Käfige und Taschen bei jeder Tour dabei und ich will sie absolut nicht mehr missen.
Denn früher hatte ich immer zwei Probleme. Zum Einen, wo verstaue ich die Regensachen, den Jacke, Hose und Überschuhe nehmen viel Platz weg, sind aber oft unverzichtbar auf einer Tour. Außerdem wohin damit, wenn sie nass sind und es aufgehört hat zu regnen. In den Seatpack ist blöd, müssen sie dann wieder in eine Plastiktüte verpackt werden, vor allem geht das Kramen und Stopfen mit dem Seatpack wieder los. Die Lösung waren die Taschen an der Gabel. In der Linken stecken jetzt immer meine Regenklamotten und wenn ich sie dabei habe, meine warme Primaloftjacke.
Das zweite Problem war der Essenstransport von größeren Mengen an Lebensmitteln. Sei es abends für das Lager, weil am anderen Tag Sonntag oder Feiertag war oder ich einer Gegend unterwegs war, wo es kaum Einkaufsmöglichkeiten gab. Dieses habe ich dann meist mit einem Turnbeutel gelöst oder es hinten auf den Seatpack gebunden. Auf unebenen Untergrund hat es aber meist nie lange gehalten und alles ist runtergefallen. Etwas auf dem Rücken zu transportieren, mache ich sehr ungern, weil ich das total unbequem und störend finde. Deshalb habe ich auch nie einen Rucksack oder Trinkblase dabei. Meinen Rücken möchte ich gerne frei haben, schon alleine des Gefühls wegen und dem Schwitzen unter einem Rucksack.
Dafür ist jetzt aber die rechte Tasche an meiner Gabel zuständig. Dort kommt alles an Lebensmittel rein. Sollte diese voll sein, ist immer noch ein bisschen Platz in der linken mit den Regenklamotten.

Ansonsten habe ich noch eine Oberrohrtasche und eine halbe Rahmentasche. In die Oberrohrtasche kommt der Tracker, meine Brille, USB Kabel und solche Dinge. Zur Zeit, wegen Corona, auch meine Atemschutzmaske. Wobei sich die Bestückung der Tasche meist während der Tour ergibt und ich kein starres System habe, dort kann auch mal was zu essen drin landen oder ein Kopftuch. So richtig festgelegt bin ich da nicht.
Bei der halben Rahmentasche sieht das schon ein wenig anders aus. Dort befindet sich mein Werkzeug, die Ersatzteile und die restliche Elektronik, in Form von Ladegrät, Powerbanks und der Lupine Akku.
Dieses wird sich in nächster Zeit allerdings auch ein wenig ändern, da ich alles auf einen Son Nabendynamo, einer festen Dynamobeleuchtung und einem USB Lader am umbauen bin. Auch dieses wird wahrscheinlich ein eigener Blogbeitrag, weil sehr umfangreich und leider nicht ganz billig!
Darüber hinaus befinden sich auch noch meine drei Küchensachen, in Form eines Messers, einer Gabel und eines Löffels in dieser halben Rahmentasche.
Vielleicht fragt ihr euch, warum eine halbe Rahmentasche und keine Ganze? Hat sich so ergeben, weil ich darunter drei Flaschenhalter montiert habe und eine halbe Rahmentasche an jedes meiner Fahrräder passt. Eine Tasche welche den kompletten Rahmen ausfüllt, passt oft nur an dieses eine Fahrrad richtig.
An meinem 29er fahre ich zum Beispiel oft so ein Taschentetris aus drei Rahmentaschen und habe die Flaschenhalter an die Vorderradgabel montiert. Beide Systeme haben sich bewährt und funktionieren gut.
Auf der linken Seite meiner Rahmentasche befindet sich noch ein Reißverschluss mit einem schmalen Fach. Das große Fach ist nur von der rechten Seite zugänglich, um Dinge hinein oder heraus zu nehmen.  Das schmale Fach ist ideal, um mein Handy hineinzulegen und mein „Portmonnaie“ zu verstauen.

An Flaschenhaltern habe ich vier an meinem Gravelbike und kann damit 3 Liter Flüssigkeit transportieren. Wobei ich tagsüber nur die zwei Flaschen im Doppelhalter befülle. Die anderen beiden Flaschen benutze ich eigentlich nur am Abend, damit ich Wasser zum Waschen, zum Trinken für Nacht und morgens zum Weiterfahren habe.
Auch der Doppelflaschenhalter war so ein Experiment, bei dem ich äußerst skeptisch war. Meine Angst war, das ich mit den Füssen oder den Knien dagegen stoße. Dies ist aber absolut nicht der Fall, das Teil funktioniert hervorragend. Vor allem war es mit 14 Euro so billig, dass es sich nicht gelohnt hat, das Teil selber zu bauen, was ich ursprünglich vor hatte.
Mit einer Trinkblase habe ich auch mal rumexperimentiert. Vor allem für abends hatte ich länger mal eine in Verwendung, um damit zu duschen. Aber die Teile sind mir zu schwer und auch zu groß zum Transportieren, da ich nicht mit Rucksack fahre. Auch trinke ich nicht gerne pures Wasser, ein bisschen Geschmack muss für mich immer in meinem Getränk drin sein. Bei Flaschen kann ich das dann sehr gut trennen, nach purem Wasser und was ich trinke. Bei einer Trinkblase funktioniert das nicht.
An meinem 29er habe ich zwei große Flaschenhalter mit Kabelbinder an die Gabel montiert und kann dort zwei  ein Literflaschen transportieren. Außerdem noch eine unter dem Rahmen, so dass ich dort auch auf fast 3 Liter an Flüssigkeit komme.
Wie oben schon erwähnt, funktionieren für mich beide Systeme einwandfrei. Wobei ich das MTB in Zukunft wohl auch so bestücken werde, wie den Graveller, weil ich die Anything Cages Taschen auch dort nutzen möchte.

Damit habe ich hoffentlich keine Tasche vergessen, meine Packliste und ein paar Strategien ziemlich ausführlich vorgestellt.
Wobei Packen und Taschen, wie bei fast allen Bikepackingthemen und Aspekten, viel auf eigener Philosophie beruht. Dahinter steckt einfach viel Ausprobieren, Erfahrungen sammeln, sich bei anderen um- und abschauen. Richtig und falsch gibt es da nicht, sondern nur das was für einen persönlich am besten funktioniert oder was ich am Material zur Verfügung habe.
Solltet ihr Fragen oder Anregungen zu diesem Thema haben, könnt ihr euch gerne melden und mich anschreiben!

„Es ist das, was du daraus machst“

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