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So langsam wird der Winter lang!

Samstag: (26.02.2022)

Endlich haben wir Ende Februar und der Frühling ist fast in Sicht! In der letzten Woche gab es schon einen Tag, der einen kleinen Ausblick gewährte auf das, was da bald kommt. Die Temperaturen waren jetzt noch nichts für kurz/kurz auf dem Fahrrad, aber die Sonne tat nur gut und war Balsam für meine Seele.
Mittlerweile ist der Winter für mich doch ganz schön lang geworden und meine psychischen Reserven fast aufgebraucht, wobei dies, wie ich schon in einem früheren Blogbeitrag thematisiert habe, mein bester Winter seit Jahren ist. Trotzdem wird es Zeit für Sonne, für Wärme und mehr Helligkeit. Vor allem das alles wieder grün, freundlich und lebendiger wird.

Frühling ist wie neu geboren

Frühling bedeutet für mich in jedem Jahr, ein Stück weit neu geboren werden, auf einmal scheint wieder alles möglich, alles verändert sich.
Auch die Coronapandemie scheint ihren Zenit überschritten zu haben und wie es aussieht, ist in absehbarer Zeit mit vielen Lockerungen zu rechnen.

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Eddy Merckx Denkmaldenkmal

Allerdings wurde dieser schreckliche Virus, durch etwas noch schrecklicheres abgelöst, einen Krieg mitten in Europa. Entfernungsmässig gerade mal so weit entfernt wie Rom in Italien! Denn wer es noch nicht wissen sollte, es gibt auch ein Rom in der Eifel.
In meinen Augen ist dieses schlimme Ereignis in der Ukraine deshalb schrecklicher, weil menschengemacht und mit voller Absicht herbeigeführt. Dies dazu völlig grundlos und mehr wie unnötig. Wie schon so oft in der Geschichte geht es nur um Macht und deren Erhaltung. Die Angst vor Neuem und vor Veränderungen, welche Menschen dazu bringt unter fadenscheinigen Gründen einen Krieg zu beginnen, nur um ihr eigenes totalitäres Regime zu schützen.

Es ist verdammt ernst

Dieses Mal handelt es sich nicht um irgendein Dritte-Welt-Land oder eine ethnische Minderheit, die einen bewaffneten Konflikt angezettelt hat. Nein, dieses Mal führt einer der größten Staaten auf dieser Erde, einen Angriffskrieg. Für mich besteht kein Unterschied zwischen dem Einmarsch in der Ukraine und dem Überfall auf Polen 1939, welcher den 2. Weltkrieg ausgelöst hat. Auch dieser hatte damals eine lange Vorgeschichte und kam nicht aus dem Nichts, sondern hatte sich angekündigt und war von langer Hand geplant.
Dieses Mal schwelte der Konflikt schon seit 8 Jahren, allerdings war Augen verschließen, ignorieren und nicht wahrhaben wollen, mal wieder die einfachere und vor allem billigere Lösung. Es ist erschreckend, wie sich Geschichte wiederholt und die Menschheit nichts lernt.

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Lac de Robertville

Vor allem empfinde ich richtige Angst, da es sich bei Russland um eine Atommacht handelt, die eine der größten Armeen der Welt unterhält. Das Ganze spielt sich zudem ganz in der Nähe der Grenzen der Nato und einiger Mitgliedstaaten ab. Die Verteidigungspläne für Osteuropa wurden schon aktiviert und sollte aus irgendeinem Grund der Bündnisfall eintreten, würde dies den dritten Weltkrieg bedeuten. Dann wären wir hier in Europa mittendrin und zudem völlig schutzlos. Wobei ein dritter Weltkrieg, bei den heutigen Waffensystemen, wohl das Ende der Menschheit bedeuten und nicht nur Europa betreffen würde.

Wie verhält sich Europa?

Europa glänzt immer nur durch Zerstrittenheit und Uneinigkeit. Auch hier geht es nur um Macht und Ansprüche. Der Brexit ist das beste Beispiel, wie die Dinge in Europa laufen und wo die EU steht.
Auch wenn sich jetzt bei den Sanktionen alle einig sind, diese werden Russland nicht besonders treffen und kratzen. Die haben schon im Irak, gegen Kuba, Nordkorea oder wem gegenüber auch immer, nicht viel Wirkung gezeigt. Sie erzeugen vor allem Leid in der Zivilbevölkerung, weil diese am meisten durch die Maßnahmen/Sanktionen getroffen werden. Die Reichen und Mächtigen habe ihre Schäflein im Trockenen und fallen am Ende immer auf die Füße.
Durch Sanktionen wird in meinen Augen ein Land eher mit den Machthabern, welche dort herrschen, geeint und zusammengeschweißt. Durch die Ausgrenzung der Sanktionen entsteht ein gemeinsamer großer Feind, der für alles verantwortlich gemacht werden kann und gegen den es gilt zu kämpfen. Sie schüren ein Schwarz/Weiß Denken und die Verhärtung der Standpunkte.

Wen treffen die Sanktionen?

Vor allem weiß ich nicht genau, wer im Fall von Russland mehr Angst vor Sanktionen haben sollte? Stellt Russland die Gas- und die Öllieferungen ein, dann gehen hier, auch ohne Krieg, die Lichter aus. Zumindest werden die Energiekosten noch mehr ansteigen, als sie es sowieso schon in der letzten Zeit getan haben.
Trotz Corona haben wir hier in Europa immer noch nichts zum Thema Lieferketten und Abhängigkeit gelernt. Zum Lernen und vor allem für Veränderung gehört allerdings auch wieder Einigkeit und vor allem Einsicht, um z.b. eine gemeinsame Energiewende in Europa voranzutreiben. Auch bei diesem Thema war bis Aussitzen/Streiten und Abwarten/Uneinigkeit mal wieder die einfachere und billigere Strategie gewesen.
Am Ende wird wohl China der lachende Dritte sein?

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Auf dem höchsten Berg Belgiens

Aber genug zu politischen Themen und dies stellt auch nur meine Meinung zu den Geschehnissen dar, welche sich zurzeit ereignen.
Unterm Strich bleibt, dass ich Angst habe und große Besorgnis in mir verspüre. Mich machtlos und ohnmächtig fühle. Keine wirkliche Kontrolle über die Ereignisse habe, die ganz schnell mein Leben völlig verändern und auf den Kopf stellen können. Da hilft es auch nicht, sein Facebook Profilfoto mit der ukrainischen Flagge oder einer Friedenstaube zu schmücken. Das habe ich schon bei Corona, gegen Rechts, den Anschlägen in Paris oder der Flüchtlingskrise nicht verstanden. Wenn das unser großes Zeichen von Solidarität bedeutet, …
Ich muss aber auch ganz ehrlich gestehen, eine Lösung oder den Ansatz dazu, weiß ich auch nicht. Keine Ahnung, wie eine Lösung oder Annäherung aussehen soll. Wobei meine Strategie erst einmal darin besteht, bei mir selbst zu bleiben und zu schauen, was es mit mir macht.
Denn mit irgendwelchen plakativen Karikaturen oder Sprüchen in seinem Instagram oder FB Profil zu reagieren, ist in meinen Augen völlig daneben und nicht zielführend.

Woher kommen meine Informationen?

Vor allem wird es in der heutigen Zeit immer wichtiger zu schauen, wo informiere ich mich, sind diese Informationen unabhängig und entsprechen überhaupt der Wahrheit?
Gerade was an Desinformationen und Vermischungen von Halbwahrheiten während der Coronapandemie so alles veröffentlicht und verbreitet wurde, fand ich zutiefst erschreckend. Wie schnell Dinge viral gehen und sich verbreiten können, auch wenn es sich um den größten Schwachsinn handelt. Wie sich Menschen auf irgendwelchen soziale Plattformen verlieren können, weil sie von Algorithmen ganz tief in ihr Rabbit Hole gezogen werden.
Gerade dieser gezielten Meinungsmache, gilt es einen Riegel vorzuschieben und gegenzusteuern. Denn dadurch werden Meinungen gemacht und Einstellungen erzeugt. Menschen und ganze Völker werden manipuliert, wodurch Wahlen entschieden und Kriege ausgelöst werden können!
Es hilft auch nicht, die ganzen Social-Media-Plattformen oder das Internet zu verteufeln und dort die Schuld zu suchen. Auch mit diesem ist es wie mit allem anderen. Diese Dinge können für etwas Gutes oder etwas Schlechtes genutzt werden. Das war schon beim Schwarzpulver, der Atomenergie oder wobei auch immer.
Entscheidend im Umgang mit solchen Themen ist hier Kompetenz, Unabhängigkeit und kritisches Reflektieren. Und diese Dinge stehen zumindest in unserem Land jedem zur Verfügung, können genutzt und angewendet werden!

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Blick über die Eifel kurz vor Prüm
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Abfahrt vom Stockeu

Jetzt aber mal dazu, worüber ich eigentlich in meinem heutigen Blogbeitrag berichten wollte, einer großen Tagesrundfahrt durch die Ardennen.

Der Candy B. Graveller

Mit dem beginnenden Frühling wird es auch Zeit, das Fahrradtraining wieder ein bisschen zu intensivieren und die Form zu verbessern. Schließlich habe ich mich mit dem Candy B. Graveller, welcher schon im April stattfindet, zu meinem ersten Event für dieses Jahr angemeldet.
Bei diesem gilt es einem Track zu folgen, der an die Strecke der Rosinenbomber angelehnt ist. Über diese Luftbrücke wurde West-Berlin nach dem 2. Weltkrieg in den Jahren 1948/49 von den Alliierten mit Lebensmitteln und allem Wichtigen versorgt, da die Land- und Wasserbindungen von der Sowjetunion blockiert wurden.
Vor einigen Jahren bin ich diese Strecke schon einmal gefahren und freue mich sehr darauf, Berlin mal wieder einen Besuch abzustatten.
Dieses Event möchte ich vor allem zum Trainieren und Testen meiner Ausrüstung nutzen. Denn Ende Mai werde ich zu meiner größten Fahrradreise aufbrechen, welche ich mir bis jetzt vorgenommen habe. Es wird zeitlich die längste Reise und wohl meine größte Herausforderung auf dem Fahrrad werden. Mehr Details möchte ich an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten, nur soviel, Urlaub und Flug sind schon gebucht!

Meine geliebten Ardennen

Aus diesem Grund ging es an diesem Wochenende auch zum Trainieren in meine geliebten Ardennen, wo ich schon unzählige Male mit dem Fahrrad unterwegs war. Zuletzt Mitte Dezember, wo ich, mit zwei Freunden, den Botreycat bestritten habe. Bei dem wir 180 Kilometer, auf allen möglichen Untergründen, sechs Talsperren angefahren haben und dreimal auf den Signal de Betronge geklettert sind. Was lag da näher, als Andreas und Patrick zu fragen, ob sich nicht wieder Lust hätten mich zu begleiten? Die beiden waren direkt angetan von meiner Idee und mit von der Partie.
So kam es, dass wir dieses Mal pünktlich, um 9:00 Uhr in Prüm zu unserer Fahrt durch die Ardennen gestartet sind. Allerdings drei Kilometer später kam es schon zu unserer ersten Zwangspause, weil mir der Hinterreifen geplatzt war. Ich hatte nicht nur einen Platten, sondern es gab einen riesigen Knall und mein Hinterreifen war platt. Bei genauerer Untersuchung meines Hinterreifens stellte ich fest, dass ich einen 1 cm breiten Schnitt im Mantel hatte und dadurch wohl der Reifen geplatzt war. Wo und wann ich mir die Beschädigung am Mantel zugezogen hatte, war nicht mehr zu rekonstruieren und hätte auch nicht viel gebracht.
Zum Glück habe ich immer einen Flicken dabei, welchen ich aus einem alten Fahrradreifen herausgeschnitten habe, um diesen dann in den Mantel zu legen, sollte dieser mal beschädigt werden. Dieser Trick leistete mir auch gestern wieder gute Dienste und nach dem Aufpumpen eines neuen Schlauches konnte unsere Fahrt weiter gehen.

Meine Finger wurden kalt

Einzig meine Finger konnte ich nach dieser Aktion kaum mehr spüren, weil die Temperaturen um die Null Grad lagen und völlig eingefroren waren. Zum Teil befand sich auch Eis auf den Radwegen und gerade bei zugefrorenen Pfützen hieß es höllisch aufpassen. Überhaupt war die ganze Tour jetzt keine warme Angelegenheit. Auch wenn wir später nur durch schönsten Sonnenschein fuhren, kamen die Temperaturen nie über fünf Grad hinaus.
Zum Glück geht es in den Ardennen immer rauf und runter, wie auf einer Achterbahn, wodurch man sich immer schön warm strampeln kann.

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Über den Schwarzen Mann
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Besuch beim Schwarzen Mann

„Es ist das, was du daraus machst“

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