Worauf es ankommt!

Genau darum geht es für mich beim Bikepacken und vor allem bei den Events, Menschen zusammenzubringen, eine Möglichkeit zu schaffen, sich zu begegnen und kennen zulernen. Menschen, welche genauso der Faszination Fahrrad und dem Überwinden von langen Strecken verbunden sind, wie ich selber. Im besten Fall ergeben sich neue und lange Freundschaften aus diesen Begegnungen. Deshalb hier noch einmal ein Fotos vom EG20 und seinen Teilnehmern.
Nichts schweißt mehr zusammen wie ein gemeinsames Abenteuer, die Erinnerungen an das Bezwingen desselben Tracks und dem Trotzen von schlechten Wetterverhältnissen
Das Fahrrad ist nicht nur eines der besten und umweltfreundlichsten Transportmittel, sondern auch eine tolle Möglichkeit Menschen zu verbinden, in Kontakt zu kommen und zu bleiben.
Genau dies trifft auf die ganzen Menschen zu, welche auf den Fotos zu sehen sind. Sie alle habe ich durch irgendwelche Bikepackingevents oder den Eifel Graveller kennengelernt. Vorher hätte ich dies nie für möglich gehalten, dass so was passieren könnte, es sich so entwickeln würde, vor allem was den Eifel Graveller angeht.
Denn eigentlich bin ich ein Mensch, welcher so seine Probleme mit Nähe und dem Kennenlernen von Menschen hat. Auch im versauen vom ersten Eindruck und ins Fettnäpfchen treten, kann ich ziemlich gut sein. Aber das Fahrrad ist ein ziemlich gutes Medium für mich, dies doch hinzubekommen. So ziemlich die beste Therapie, welche es für mich gibt und es gibt nicht viel Therapieformen, welche ich noch nicht ausprobiert oder verordnet bekommen habe.

Gerade Freunde, welche einen Jahre oder sogar Jahrzehnte begleiten, gibt es bei mir nicht viele. Vor allem welche, die alle meine Tiefs und schwierigen Zeiten erlebt haben, mich dabei begleitet und nie aufgegeben haben. Einer dieser wenigen Menschen ist ganz plötzlich und unerwartet von mir gegangen.
Noch letzte Woche dachte ich, du musst dich unbedingt noch mal bei ihm melden und schreiben. Durch Corona hatten wir uns länger nicht mehr gesehen, uns zu unseren Geburtstagen geschrieben und jeder ist seinem Leben nachgegangen, wie das oft mit langjährigen Freunden so läuft.
Er war einer der wenigen Menschen, wo ich wusste, auch wenn wir wenig Kontakt haben, unsere Verbindung reißt nicht ab und wir sind Freunde. Durch unsere gemeinsame Vergangenheit, die vielen Jahre mit gemeinsamen Erlebnissen, sowohl guten wie schlechten, wusste ich immer, da können wir anknüpfen und haben ein Fundament.
Denn genau mit dieser Sicherheit und dem Fundament habe ich oft meine Probleme, dieses für mich zu haben oder auf Dauer zu behalten. Oft habe ich eher das Gefühl, wie ein Floß auf dem Meer zu treiben, immer nur hin und her zu schwappen und keine Richtung halten zu können. Dieses macht Freundschaften und Beziehungen nicht gerade einfach mit mir.
Meinem Freund ging es in vielem ähnlich, wie mir. Auch er hatte oft so seine Probleme mit sich und seinem Leben. Dadurch haben wir uns auf der einen Seite sehr gut verstanden, konnten uns in den anderen hineinversetzen oder nachempfinden, was in dem anderen vorging. Allerdings konnte es mich auch oft wütend machen, ihn zu sehen, weil er immer mit denselben Dämonen am kämpfen war und oft das Murmeltier grüßte. Er in seiner komischen Gedankenwelt und seinen Zwängen lebte, in der es oft sehr schwierig war, andere Menschen einzubinden oder zuzulassen. Auch dieses ist mir sehr vertraut!

Er genau wie ich, einige ungesunde Strategien entwickelt hatte, um mit sich und vielem klar zu kommen. Dabei war er ein Mensch mit einem unheimlichen Potenzial, viel Intellekt und einem riesen Charisma. Oft nutzte er dies aber nur zum Überleben und auch oft zum Kaputt machen.
Oft hielt er mir auch einfach den Spiegel vor, indem ich mich selber und meine Probleme sah. Gerade dafür war ich ihm irgendwann sehr dankbar, auch wenn es damals fast unsere Freundschaft gekostet hätte. Wer bekommt schon gerne den Spiegel vorgehalten, muss sich dadurch mal ein paar Dinge eingestehen und sich auf den Weg der Einsicht begeben.
Dabei waren wir beide die letzten Jahre, wohl altersbedingt und durch unsere Erfahrungen wesentlich ruhiger und ausgeglichener geworden, hatten mit vielen Dingen und Erlebnissen unseren Frieden gemacht und so unsere Wege gefunden. Nach vielen stürmischen und schwierigen Jahren, hatte er für sich so seinen Hafen gefunden und war ein Stück angekommen. Deshalb hätten mich für ihn ein paar mehr Lebensjahre sehr gefreut und ich sie ihm gewünscht.
Unsere Wege haben sich jetzt getrennt aber was bleibt sind die Erinnerungen und genau darum geht es für mich im Leben, um Erinnerungen. Ob gute oder schlechte, Erinnerungen sind das was uns ausmacht, formt und begleitet.
Durch meine Erinnerungen wird er immer bei mir bleiben, mich so weiter auf meinem Weg begleiten, auch wenn er nicht mehr da ist!

„Es ist das, was du daraus machst“

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