„Climb the Eifeltowers“ – the next Rider

16.05.2020:

Mit Patrick Otto stellte sich der nächste Fahrer der „Climb the Eifeltower“ Challenge. Herzlichen Glückwunsch  und Gratulation zu deiner tollen Leistung!
In seinem Bericht schildert er seine Erlebnisse auf seiner Fahrt durch die Eifel und wie es ihm ergangen ist.

Willst du dich auch dieser Challenge stellen? Dann findest du alle Info  unter: Climb the Eifeltowers
Magst du es ein bisschen härter, willst noch mehr Eifel(türme) anfahren und besteigen, dann ist diese Challenge dein Ding: Climb all Eifeltowers

Hier ein kleiner Bericht des glücklichen Finishers:

Für das Event “Climb the Eifeltowers” am 16. Mai 2020 hatte ich mir 2 Tracks erstellt. Da ich noch nicht allzu lange mit Komoot vertraut bin, erstellte ich mir daher eine MTB-Tour und eine zweite Gravelbike-Tour. Entschieden habe ich mich für die anstrengendere (weil mehr Hm) und längere (plus 2 Stunden) Strecke, also die MTB-Tour. Auf meinem Navi ließ ich mir zusätzlich die Karte der Graveltour anzeigen, um zu sehen, wie tatsächlich die MTB Tour von dieser abweicht. Die Graveltour führte mehr über Landstraßen oder asphaltierte Feldwege und nicht über eher typisches MTB Terrain.

Morgens pünktlich in Klotten angekommen, checkte ich als erstes, wie weit das „Climb all Eifeltowers“ Event fortgeschritten war, welches Holger mit weiteren 3 Freunden in Angriff genommen hatte. Die zwei Teams sind morgens kurz nach 6:00 Uhr gestartet und es war klasse im Laufe des Tages weitere Updates via Facebook, Follow My Challenge und WhatsUp zu verfolgen.
Bei diesem Event war ich außen vor, da ich die 5-Türme-Challenge in Angriff nehmen wollte. Am heutigen Tag war ich auch der einzige Starter, da der Event (Climb the Eifeltowers), wegen der Corona Situation, im Vorfeld leider abgesagt werden musste.

Um 8:45 Uhr bin ich in Klotten an der Fähre gestartet und ich weiß nicht warum ich dachte, gemütlich 1 Stunde von Klotten entlang der Mosel zum Prinzenkopfturm zu radeln. Schon nach wenigen Kilometern in Cochem zeigte mir mein Garmin an, doch rechts in die Stadt abzubiegen und eine Minute später fand ich mich dann im Wald auf einem tollen Downhill Trail wieder. Diesen musste ich allerdings aufwärts bewältigen und es war mehr schieben wie fahren angesagt. Zu allem Überfluss lagen noch hier und da einige Bäume quer und der Untergrund war teilweise zu locker zum Fahren.
Ein wenig genervt entschied ich mich trotzdem die Schieberei fortzuführen und nicht umzukehren, obwohl mein Schnitt jetzt extrem einbrechen würde, und das kurz nach dem Start meiner Tour.
Sofort kamen Erinnerungen an die GST (Grenzsteintrophy) in mir auf, welche ich 2019 bestritten habe. Dort gab es auch sehr viele Schiebepassagen auf dem ehemaligen Kolonenweg, welcher zwischen der ehemaligen Grenze zwischen der BRD und DDR verläuft.
Auch die „Böhsen Onkelz“ in meinem Ohr konnten mir nicht mehr Kraft verleihen um zu fahren, anstatt zu schieben.

Überhaupt bin ich mit viel Musik im Ohr unterwegs. Es spornt mich gelegentlich doch sehr an, wenn hin und wieder eine harte Rock-Rakete mein Hirn aufheizt .

Oben angekommen, ging es erst allmählich, dann aber immer steiler bergab, um westlich von Ediger-Eller wieder an die Mosel zu gelangen. Der Anstieg zum Prinzenkopfturm ist nicht sonderlich schweißtreibend, so dass ich nach einer Stunde und zehn Minuten an meinem ersten Turm angekommen bin.

Der zweite Abschnitt zur Vulcano Infoplattform sollte dann ein längerer Weg werden, dies war mir im Vorfeld schon bewusst. So folgte zuerst ein steiler Abschnitt von Alf aus, durch die Weinberge, auf eine Höhenlage. Diesen Bergkamm verließ ich dann auch nicht wieder, so dass ich regelmäßig einen tollen Weitblick über die Eifel hatte; wirklich schön.
Etwa einem Kilometer nach Urschmitt hatte ich mich in einem Waldstück dermaßen verhaspelt, so dass ich mich auf einem „Unweg“ mit Dornen und Brennnesseln wieder fand, wo ich lieber wieder schob, anstatt einen Plattfuß zu riskieren. Sicher, die Tubeless Lösung soll solche Situationen vermeiden aber ungern wollte ich eine Zwangspause einlegen.
Den Track habe ich dann verlassen, um später, über einen Umweg wieder auf diesem einzusteigen. Sicher ist es Euch auch schon passiert, sämtliche Wege führten in die Pampa obwohl diese auf der Karte als Wege eingezeichnet sind. Also wieder einen Teil zurück, um einen anderen Weg zu finden, damit ich soweit wie möglich meiner geplanten Route folgen konnte. Kurz drauf war ich dann auch von den Dornen befreit und es konnte auf meinem ursprünglichen Track weitergehen.
Nach 4 Stunden Fahrt wurde ich so richtig hungrig und so stoppte ich an einem schönen Waldstück, welches nichts ahnend nur wenige hundert Meter von der Vulcano Plattform entfernt lag.

Wäre ich nicht, (verbotener weise), auf die Vulcano Plattform gestiegen, sondern hätte nur kurz ein Foto aufgenommen, so hätte ich Holger und Andreas verpasst. Dieses freute mich dann aber doch sehr und wir fassten den Plan abends gemeinsam mit dem anderen 2er Team in Klotten etwas essen zu gehen. Daraus wurde dann leider nix, wie ihr später erfahrt.

Nach der Vulcano Plattform wurde die Landschaft abwechslungsreicher als zuvor. Es ging immer mal wieder hoch und runter, viel durch Wälder und einsame Natur. Generell ist mir aufgefallen, dass hier in der Eifel, zumindest auf meiner Route sehr wenige Waldstücke liegen, welche die Forstarbeiter wegen Borkenkäferbefall abholzen mussten. In meiner Gegend (Limburg a.d. Lahn) ist dies leider anders. Viele Waldstücke gleichen einer baumlosen Wüste und das Holz stapelt sich nur so am Wegesrand. Es wird einem schmerzlich bewusst, wie sich die Flora und Fauna schon verändert hat und dies in den nächsten Jahrzehnten wohl leider noch stärker voran schreitet. Angeblich ist zu erwarten, dass der Holzbestand bis auf 20 % sinkt, weil in der Vergangenheit viel zu sehr auf die Monokultur mit Tannen gesetzt wurde.

Dann viel mir auch auf, dass es in der Eifel viele Wald- bzw. Schutzhütten gibt. Klar denkt man sofort ans Bikepacking und stellt ruhigen Gewissens fest, dass man durchaus auf ein Zelt (Ende Juli beim Eifel Graveller) verzichten kann. Welch ein gutes Gefühl …J

Es folgte dann der „Booser Eifel-Turm“ auf dem Schneeberg, den ich ziemlich genau nach 6 Stunden erreichte. Weitere 1.5 h später konnte ich auch den Hochsimmerturm von meiner Liste streichen.
Kurz vorher gab es wieder eine Schiebepassage durch den Wald hoch nach Sankt Johann, die komischerweise auch Komoot bei meiner Gravelroute gewählt hatte.
Vom Hochsimmerturm erblickt man in unmittelbarer Nähe auch den Gänselhalsturm, den ich eine halbe Stunde ebenfalls erreichte. Eine nette Familie füllte eine meiner Wasserflaschen vor deren Haus mit frischem Sprudelwasser auf, welches ich mir zuvor „erbettelt“ hatte. Dies war sehr nett von den drei Damen!

Nach dem Gänselhalsturm trat ich dann meine Rückreise an, die es aber teilweise richtig „in sich“ hatte. Knappe 20 Minuten benötigte ich für einen Anstieg direkt in Mayen, nachdem Komoot mich zuvor ins Niemandsland schickte. Die Gravelroute hätte mich mitten durch die Stadt geführt und nicht oben an der Oberst-Hauschild-Kaserne vorbei.

Ein Highlight gab es dann noch mit dem Ort Monreal, welches mir Holger ein Woche zuvor empfohlen hatte. Und tatsächlich, Monreal ist in sehr kleiner idyllischer Ort, welcher  mit den beiden Burgen (Löwen- und Philipsburg), wirklich sehr sehenswert ist.
Von Mayen bis Klotten war ich in Summe noch etwa weitere 2 Stunden und 20 Minuten unterwegs. Kurz vor Klotten lotste mich Komoot dann noch einen sehr steilen Trail, unterhalb des Kehrenkopfes, hinunter. „Klotten auf eigene Gefahr“ stand dort angeschrieben, wobei sich der Weg nicht lohnt, da zu viele Bäume quer liegen und auch der Untergrund zu viel Geröll aufweist.

Hoffe Euch hat mein kleiner Bericht gefallen und ich freue mich schon sehr auf eine nächste Tour durch die Eifel. Die dann hoffentlich auch mit einem Erfahrungsaustausch und einem Plausch endet. Aus dem gemeinsamen Essen gehen ist leider nichts geworden, da die beiden Teams erst kurz nach 22:00 Uhr das Ziel in Klotten erreichten.

Als Resultat standen 145 km und knapp 3300 Hm auf meinem Garmin und ich sammelte 128,5 Thm (Turmhöhenmeter).

Alles Gute und bleibt gesund!
Patrick Otto, 17.Mai 2020

„Es ist das, was du daraus machst“

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