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Hin, R(h)ein und Hunsrück!

Samstag/Sonntag: (29/30.01.2022)

Dieses Wochenende hat mich mein Weg in den Hunsrück geführt, genauer gesagt nach Stromberg. Das ist der Ort, wo der Fernsehkoch Johann Lafer sein Sternerestaurant betrieben hat. Die letzte Nacht stand ich mit dem Bus sogar auf dem Parkplatz neben der Stromburg, wo der Sternetempel beheimatet war.
Der Parkplatz war jetzt nicht so sternemässig und aus meinem Dachfenster waren wegen der Wolken keine Sterne zu sehen. Da mein Kocher nur eine Flamme hat, muss ich immer alles in einem Topf zubereiten. Das heißt, mein Abendessen war auch weit weg von sternemässig. Allerdings hat mein Abendessen nicht sternemässig gekostet und in Johann Lafers Restaurant wäre ich als Radfahrer wahrscheinlich nicht satt geworden oder dieses Unterfangen wäre unbezahlbar geworden.
Auf die Idee mal diese Gegend zu besuchen, bin ich durch meine Arbeit gekommen. Für diese musste ich öfter über die A61 Richtung Bingen fahren. Dabei komme ich immer an Stromberg und vorher an dieser ewig langen Baustelle vorbei.

Gefühlt sind die schon seit 10 Jahren an dem dreispurigen Ausbau der Autobahn am Arbeiten. Allerdings bin ich jedes Mal völlig begeistert von dem riesigen Waldgebiet, welches es hier gibt und die vielen Täler, welche ich aus dem Auto sehe. Außerdem gibt es Richtung Rhein noch eine kleine Hängeseilbrücke, deren Besuch schon lange auf meinem Wunschzettel steht. Auch einige Aussichtstürme kann man hier besteigen, sodass alles vorhanden ist, um mir ein paar klasse Tour zusammenzustellen.

Wie singt schon Thess Uhlmann

Das Rheintal, mit diesem mächtigen Fluss, fand ich schon immer faszinierend. Auch die vielen Burgen, die Lorely und was dort alles geboten wird, hatten schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Darüber hinaus habe ich 15 Jahre an diesem Fluss gewohnt, in Koblenz, wo Mosel und Rhein am Deutschen Eck zusammenfließen. „Ich wohnte so lange am Fluss“, singt auch Thess Uhlmann und in meinem Fall, trifft das für mein ganzes Leben zu.

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Der majestätische Rhein
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Blick auf Bingen am Rhein

Vor allem von oben betrachtet bietet der Rhein eine majestätische Erscheinung und lässt die Kraft erahnen, welche diesem Gewässer innewohnt. Von diesen beeindruckenden Blicken aus der Vogelperspektive über den Rhein gab es gestern unzählige auf meiner Tour. Die Anzahl der Aussichtspunkte, welche sich oberhalb dieses mächtigen Stroms befinden, ist grandios. Vor allem der Holzturm, welcher zwischen Niederheimbach und Trechtingshausen oberhalb der Burg Sooneck liegt, bietet einen fantastischen Blick über den Rhein und man soll sechs weitere Burgen sehen können.

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Wasserfall im Morgenbachtal
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Hängeseilbrücke Kreuzbachtal
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Der Salzkopfturm

Dies war nicht der einzige Turm, welcher auf meiner gestrigen Route lag. Vorher führte mich mein Weg schon am Salzkopfturm vorbei. Bei diesem handelt es sich um einen 24 Meter hohen Holzturm, welcher auf 628 Metern auf dem Salzkopf steht. Leider war es gestern sehr bewölkt und etwas neblig, sodass sich der Fernblick von diesem in Grenzen hielt.

Es ist glatt

Auch der Aufstieg auf den Turm war nicht ohne. Selten habe ich einen Turm bestiegen, mit so schmalen und steilen Treppen. Dazu waren noch einige Stufen völlig vereist und es war äußerste Vorsicht geboten, vor allem beim Abstieg. Hatte ich mich einige Kilometer vorher doch erst mit dem Mountainbike hingelegt, weil der Weg mit einer Zentimeter dicken Eisschicht überzogen war. Zum Glück ist mir außer einem aufgeschürften Knie und einem riesigen Loch in meinem Beinling nichts passiert.

Nach dem Siebenburgblick ging es runter an den Rhein, um dann neben der Burg Reichenstein ins Morgenbachtal abzubiegen. Dieses Tal bietet alles, was man sich so landläufig unter Rheinromantik vorstellt und auch ich konnte mich seinen Reiz nicht entziehen.

Über die Hängebrücke

Kurze Zeit später folgte das Hauptziel meiner heutigen Tour, die Hängeseilbrücke Kreuzbachtal. Diese ist eingebunden in den viereinhalb Kilometer langen Erlebnispfad Binger Wald. Dieser ist sehr schön und mit viel Liebe zum Details gestaltet.
Wer jetzt allerdings eine Hängeseilbrücke vom Kaliber der Geierlay erwartet, den muss ich enttäuschen. Die Geierlay Hängeseilbrücke ist mehr so Golden Gate und die im Binger Wald mehr so Europabrücke in Koblenz. Trotzdem war es ein riesengroßer Spaß, mit meinem Mountainbike über diese darüberzufahren.

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Die Burg Reichenstein
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Der Erlebnispfad Binger Wald

Danach ging es noch etliche Kilometer durch dichten Hunsrückwald, der zum Schluss meiner Tour nochmal mit reichlich Höhenmetern gespickt war. Dabei hatte ich von diesen schon mehr als reichlich zu absolvieren bei meinem Besuch am Rhein.

Es gab viele Höhenmeter

Was die Höhenmeter betrifft, musste sich auch der zweite Tag im Hunsrück nicht verstecken. Der Track war allerdings ein ganz anders geartet. Heute ging es fast ausschließlich durch den Wald und es gab fast keine Zivilisation. So mag ich Mountainbikefahrern am liebsten. Nur „ich“, mein Fahrrad, ganz viel Natur und Ruhe.

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Die Steckenschläfer Klamm
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Aussichtspunkt über Bingen
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Flowtrail Stromberg

Auch der Trailanteil war heute wesentlich höher, was sich auch in wesentlich mehr Matsch und Dreck wieder spiegelte. In den Track hatte ich auch eine ganze Menge Hunsrückberge eingebaut. Zuerst ging es auf den Ohligsberg, dann weiter zum Eichberg. Vor allem der Anstieg auf den Schanzenkopf hatte es in sich. Es war steil, der Weg war sehr steinige, es gab viele vereiste Stellen oder es war völlig matschig. Und oben angekommen blies ein dermaßen kalter Wind, dass ich mich nicht lange mit der schönen Aussicht aufhielt.

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Der Siebenburgenblick
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Ausblick auf den Rhein

Der nächste Berg war die Ochsenbaumer Höhe, bevor ich auf den Simmerkopf kletterte. Auf dem Ellerspring empfing mich ein riesiger Fernsehturm, welcher leider nicht bestiegen werden konnte. Mit dem Weisenfels ging es hoch auf meinen letzten Berg und danach wieder Richtung Stromberg. Mittlerweile war ich mehr als durchgefroren und für Januar standen auch genug Höhenmeter auf meinem Garmin.

Künstliche Trails?

Aber ein Highlight gab es noch. Meinen Bus hatte ich auf dem Parkplatz vom Flowtraill Stromberg abgestellt. Diese künstlich angelegten Trails oder Trailsparks sind nicht wirklich mein Ding oder entsprechen meiner Philosophie, was ich unter Fahrrad fahren verstehe. Auch mit diesen Fahrrädern, welche eher wie Motorräder ohne Motor aussehen und nur so vor Federweg strotzen, kann ich nicht wirklich was mit anfangen.

Allerdings, was der Verein Flowtrail Stromberg hier auf die Beine gestellt hat und anbietet, verdient schon meine Bewunderung. Ein riesiges Netz an Strecken, in denen ganz viel Arbeit und Herzblut steckt.

Es war kalt!

Zurück im Bus habe ich erst einmal meine neue Standheizung aktiviert. Klimaneutral ist zwar anders, aber leider geil! Vor allem war es Zeit für Kaffee und Kuchen, bevor ich mich wieder auf den Heimweg machen musste, weil Morgen wieder arbeiten gehen angesagt war.
Hoffe, ihr hattet ein ähnlich erholsames und spannendes Wochenende wie ich und ich wünsche euch einen guten Start in die Woche!

„Es ist das, was du daraus machst“

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