Scoutingtour zur Burg Pyrmont
Schon zwischen den Jahren, hatte ich mich mit meinem Freund Franz getroffen, um den Schluss des Eifel Gravellers umzuplanen. Die „Überführungen“ zwischen den Tälern, durch die ich ein paar Eifelhighlights verbinden wollte, hatten mir nicht wirklich gut gefallen. Zuviel Geruckel über schlechte Feldwege, die leider typisch für diesen Teil der Eifel sind. Es gibt dort entweder wunderbar asphaltierte oder grasbewachsene Wege, welche von Traktoren total kaputt gefahren wurden.
Da war Franz genau der richtige Mann, um mir zu helfen. Er fährt noch ohne GPS, plant auf Karte und kennt die Vordereifel wie seine Westentasche.
Old School trifft New Scholl könnte man sagen.
Das Ende des Eifel Gravellers war dann auch schnell bei Komoot umgebaut und Franz doch recht interessiert, was so alles am Laptop möglich ist. Wobei ohne die ganzen GPS Geräte, die verschiedenen Computerprogramme, wäre ein Event wie der Eifel Graveller gar nicht möglich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich früher mit einer Karte und einer Beschreibung aus der Moutainbike versucht habe Routen in der Eifel nachzufahren. Eine Katastrophe ehrlich gesagt! Das lief mehr nach dem Motto: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“!
Von der Burg Elz als Highlight, hatte ich mich schon im Vorfeld verabschiedet. Zu kompliziert in der Anbindung, zu viel Trailgehacke oder böse Steigungsprozente. Die Burg Elz zierte früher den 500 DM Schein. Viele von euch werden die DM wohl nicht mehr kennen oder haben wie ich, nie einen Fünfhunderter im Portemonnaie gehabt.
Das Elzbachtal ist allerdings ein Traum was Naturerlebnis, Landschaft und Trails angeht. Allerdings stehen die Trails schon recht weit oben auf der MTB Schwierigkeitsskala. Die Lage der Burg Elz kann romantischer kaum sein, wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm Einen Besuch dort kann ich euch nur empfehlen.
Aber mit einem Graveller und Gepäck ist es nicht wirklich gut fahrbar und ihr würdet wohl sonst was an den Hals wünschen, würde ich euch durch das Elztal schicken.
Wobei ich noch so eine Idee im Kopf habe, wie ich die Burg einbauen könnte. Vom Brohltal kommend über den Müdener Berg und dann runter zur Burg Elz wäre eine Option. Mal schauen, ob ich euch damit noch überraschen kann!
Am 2. Januar hatten wir dann endlich mal beide zusammen frei und konnten das neue Ende des Eifel Gravellers in Angriff nehmen. In der Nacht hatte es leicht geschneit und die Temperatur draußen lag so bei 0 Grad.
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mich lieber auf meine Rolle im Wohnzimmer gesetzt und wäre virtuell die Flandernrundfahrt weiter gefahren. Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Menschen, die es lieben auf der Rolle zu fahren und es nicht nur als elende Quälerei ansehen.
Aber alles Klagen und Wünschen half nichts, die Fahrradklamotten angezogen und raus in den Winter. Schnell in Klotten die Rennstrecke hoch gefahren und zum Treffpunkt hinter Illerich geradelt. Von dort ging es nach Kaisersesch, wo wir ins Pommerbachtal eingestiegen sind. Ebenfalls ein traumschönes Tal, welches von Kaisersesch bis nach Pommern an der Mosel führt. Es gibt eine Vielzahl von kleinen Brücken zu überqueren oder im Sommer fährt man einfach durch den Bach. Auch eine alte Klosterruine und wunderschöne Ausblicke kann man entdecken.
An der Binninger Kläranlage haben wir dann das Pommerbachtal verlassen, fuhren hoch nach Binningen und rüber nach Roes. Dieses Stück werde ich wohl noch mal umplanen und den geteerten Weg nehmen, der Feldweg war nicht so prall zu fahren. Die Strecke soll außerdem auch an der Schwanenkirche vorbei führen. Der Namen „Schwanenkirche„ erinnert an die Legende, wonach durch die Fürbitte der Gottesmutter Maria ein Ritter durch einen Schwan aus der Gefangenschaft befreit und über das Meer in die Heimat getragen worden sei.
Von Roes ging es endlich zum Highlight des Tages, der Burg Pyrmont. Dabei handelt es sich um Felsenburg aus dem 12. Jahrhundert. Über einen wunderschöner schmaler Pfad geht es von der Burg Pyrmont runter zur Pyrmonter Mühle und dem dortigen Wasserfall. Ein Postkartenmotiv, wie es schöner kaum sein kann und unbedingt in den Eifel Graveller eingebaut werden musste. „Erkauft“ wird die schöne Aussicht, durch einen anschließend recht steilen Anstieg hinauf auf die Eifelhöhen.
Leider war die Pyrmonter Mühle, wegen Winterferien, geschlossen und eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen ist uns leider verwehrt geblieben. Dabei hätte mir ein bißchen Aufwärmen echt gut getan. Durch das ständige Anhalten, um zu fotografieren, war ich mittlerweile ganz schön durchgefroren. Auch meine Müsliriegel hatte ich mal wieder zu Hause vergessen und so wurde aus dem Energienachschub auch nichts.
Als letztes Ziel unsere Tour stand noch das Brohlbachtal auf dem unserer Liste. Dieses Tal führt von Brohl nach Karden. Dort kann ebenfalls wunderbare Natur, ein kleiner Wasserfall und vieles entdeckt werden. Wobei gerade dieses Tal, zu dieser Jahreszeit, ziemlich matschig ist. Allerdings darauf kam es bei Franz und mir auch schon nicht mehr an, wir sahen eh schon aus wie Schwein!
In Karden angekommen sind wir noch locker dir Mosel hochgerollt und es ging zurück nach Klotten. Am Ortseingang, auf dem Kirmesplatz, wird der Eifel Graveller enden. Dort werde ich euch hoffentlich alle persönlich in Empfang nehmen. Ein paar schöne Finisherfotos schießen und euren Geschichten und Erlebnissen lauschen, welche ihr während eurem Abenteuer in der Eifel erlebt habt!