Scoutingtour zur Geierlay Hängeseilbrücke
Bevor ich mit dem Bericht, meiner Scoutingtour zur Geierlay Hängeseilbrücke anfange, muss ich ein Geständnis ablegen. Der Name des Eifel Gravellers entspricht nicht so ganz der Wahrheit. Nachdem ich den ersten Entwurf der Streckenführung des Eifel Gravellers entworfen hatte, war er etwas zu kurz und es mussten noch ein paar Kilometer her. Außerdem fehlte eines meiner absoluten Lieblingstäler was Moutainbikefahren angeht, dass Dünnbachtal. Dieses Tal kann von Treis bis Kastellaun befahren werden, bietet unzählige Variationsmöglichkeiten in der Streckenführung und lässt sich super mit anderen Tälern kombinieren. Durch geschickte Verbindungen, über die Höhen des Hunsrücks, kann dieses Tal mit dem Lützbachtal, dem Mörser Bachtal oder dem Strimmiger Bachtal kombiniert werden. Dadurch enstehen ensteht ein ganzes Wegenetz an Strecken mit unzähligen Highlights.
Deshalb plante ich kurzerhand dieses Tal mit ein, wodurch die ersten 60 km des Eifel Gravellers durch den Hunsrück führen. Dadurch müsste es eigentlich Hunsrück-Eifel Graveller heißen, was aber ein bisschen zu sperrig klingt. Überhaupt war die Namensfindung nicht einfach oder mir mangelte es an einer wirklichen guten Idee. Am liebsten hätte ich einem Namen mit drei Wörtern gehabt, um eine Abkürzung des Events mit drei Buchstaben zu bekommen. So wie TCR, MfG, CTF und so weiter, wobei das wohl eher unter die Rubrik Luxusproblem fällt.
Wie so oft zu dieser Jahreszeit, zeigte das Thermometer ein wenig über 0 Grad an und es würde richtig nass und matschig auf meiner Tour werden. Aber wie so oft, der Spaß würde beim Fahren kommen und ich sollte nicht enttäuscht werden! Über Cochem ging es auf die andere Moselseite, um dort in halber Höhe entlang der Mosel den Klottener Mittelweg zu fahren. Dieser gabelt sich irgendwann zum Valwiger Berg oder wieder runter zum Fluss, wobei mein Weg nach Treis führen sollte. Dort am Steinbruch vorbei und ich war im Dünnbachtal. Jetzt ging es bis Mördorf nur noch durch traumhafte Natur und es gab einige Höhenmeter zu bewältigen. Wie überall in der Eifel (auch im Hunsrück) gibt es diese übliche Berg- und Talfahrt. Wirklich flache Passagen gibt es nie, auch nie wirklich lange Anstige aber Ende des Tages stehen immer 1000 bis 2000 Höhenmeter auf dem Tacho! Wer auf Höhenmeter steht, muss nicht in die Alpen, dass gibt es auch in der Eifel!
Auf dem rechten Foto ist eine kleine Brücke zu sehen, welche gegenüber von Klotten, in halber Höhe am Berg liegt und überquert werden muss. Dahinter eröffnen sich ein paar sehr schöne Ausblicke auf die Mosel und Klotten.
Das linke Foto zeigt die Rabenlay. Von dort hat man einen herrlichen Weitblick ins Dünnbachtal und wird für die Höhehmeter belohnt, welche es vorher zu absolvieren gab. Anschließend geht es über einen schmalen Trail, welcher aber mit einem Geländer gesichert ist, nach Mörsdorf.
Dort wartet das absolute Highlight des Hunsrückteil, die ehemals längste Hängeseilbrücke in Deutschland. Diese ist 360 Meter lang und 100 Meter hoch! Für die Überquerung solltet ihr besser Schwindelfrei sein, sonst wird die Überquerung zur Konfrontationstherapie. Vor allem, wenn ein wenig der Wind bläst, schaukelt die Brücke ganz schön.
Die Brücke ist vor allem zum absoluten Zugpferd geworden, was den Tourismus angeht. An Sonntagen im Sommer laufen die Menschen wie die Lemminge in Zweierreihen zur Brücke und zurück. Auch die Planer und die Gemeinde Mörsdorf hätten einen solchen Erfolg nie erwartet und mittlerweile ist eine ganze Infrastruktur um die Brücke herum entstanden. Wobei es auch viele kritische Stimmen dort gibt, wegen des vielen Rummels, dem Verkehr und den Schattenseiten des vielen Tourismus.
Nachdem ich an der Geierlayhängeseilbrücke ein paar Fotos geschossen hatte, gab es in der Bäckerei noch eine Tasse Kaffee und ein Teilchen. Nach den 600 Höhenmetern im Dünnbachtal und den nicht wirkliche warmen Temperaturen hatte ich mir eine kleine Stärkung verdient. Durch das Mörserbachtal ging es dann fast nur noch Bergab zur Pulgersmühle und weiter zum Kloster Eneglport. Hinter dem Kloster Engelport führt ein schmaler Pfad hoch zum Valwiger Berg. Dort gibt es noch den Apolloblick zu entdecken, welcher ein herrliches Panorama über die Mosel bietet. Eines der Fotos im Slider der Startseite meiner Internetseite, allerdings bei herrlichen Sonnenschein im Sommer aufgenommen, zeigt den wunderbaren Ausblich der sich einem bietet.
Der Eifel Graveller führt vom Valwiger Berg wieder runter nach Cochem, um dann endlich in die Eifel zu führen. Für mich ging es an dieser Stelle dann aber nach Hause und unter die Dusche!