Auf neuen Wegen für den EG

Tag 1: (03.03.2020)

Da für dieses Wochenende traumhaftes Frühlingswetter gemeldet ist, die Woche irgendwie sehr anstrengend und stressig für mich war, bin ich heute mit dem Rad in die Eifel gestartet.
Wieder mehr bei mir ankommen, mal in mich reinhören, was mich die Woche so beschäftigt hat oder der Auslöser war.
Zu merken wie hoch mein Anspannungslevel eigentlich ist, wie es überhaupt emotional in mir aussieht, finde ich nicht immer so einfach und war ein langer Lernprozess dies besser hin zu bekommen. Vor allem dieses Frühzeitig zu realisieren ist extrem wichtig für mich, bevor alles wie eine Welle über mir zusammen fällt und mich völlig überfährt. Ich nicht nur noch am drehen bin im Kopf und es sich anfühlt wie der Versuch Wasser zu entknoten.
Gerade in dieser schnellen, lauten und quirligen Zeit, in der wir normalerweise leben, wo es so viele Reize und Möglichkeiten gibt, ist dies extrem schwer für mich.
Dieses entschleunigte und runtergefahrene Leben, welches im Moment geführt werden soll, kommt mir eigentlich völlig entgegen und ist sehr Nahe an dem, wie ich mein Leben führen möchte und vorstelle. Reduzierter zu leben, mehr im Hier und Jetzt zu sein, nachhaltiger handeln und weniger konsumieren ist da mein Leitfaden.
Das mir einige dieser Lebensweisen durch solche schwierigen und beängstigenden Zeiten, jetzt sogar „vorgeschrieben“ werden und für die ganze Gesellschaft verordnet ist, ist schon ziemlich abstrakt und entbehrt auch nicht einer gewissen schrägen Ironie.
Vor allem das dies jetzt zu so einem hohen Preis für die Gesellschaft und die Wirtschaft stattfindet, ist gedanklich noch nicht so ganz greifbar für mich.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass ich heute mit dem Rad in die Eifel gestartet bin, um den Kopf durchzulüften, etwas Freiheit und Natur genießen!
Wünsche euch allen einen guten Start ins Wochenende und passt auf euch auf!

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Dreimühlen Wasserfall
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Tag 2: (04.04.2020)

Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende mit Guido zusammen durch die Eifel fahren und gemeinsam eine schöne Bikepackingtour unternehmen. Es sollte auch Training, für die verschiedenen Events werden, zu welchen wir uns angemeldet hatten und jetzt fast alle schon abgesagt sind.
Da aber im Moment Kontakte vermieden werden sollen, Guido aus Belgien gar nicht hätte rüberkommen dürfen, ist jeder von uns leider alleine aufgebrochen.
Um abends auf der Hütte trotzdem etwas Gesellschaft und Unterhaltung zu haben, gab es eine Videokonferenz, um ein bisschen an der Fahrt des anderen teil zu haben und über unsere Erlebnisse zu quatschen, wobei tagsüber schon Fotos ausgetauscht wurden.
Ansonsten war der heutige Tag ein Traum, vor allem nachdem heute Morgen die Sonne heraus kam und die Minustemperaturen der Nacht vertrieb. Heute gab es sogar für mich neues Land in der Eifel zu entdecken, da ich eine neue Querung ausgekundschaftet habe.
Ein toller Tag in der Eifel geht zu Ende und nach über 90 km und 2100 hm, frei ich mich auf meinen kuscheligen Schlafsack!

Burg Reifferscheid
Bad Münstereifel
Kloster Steinfeld
Marmagen Mühlenberg
Erft Quelle
Bad Münstereifel

Tag 3: (05.04.2020)

Heute Morgen bei knackigen -4 Grad zum 3. Scoutingtag für den EG20 gestartet. Bei diesen Temperaturen fällt es nicht so leicht, sich aus dem Schlafsack zu schälen, seine sieben Sachen zu packen und sich auf sein Fahrrad zu schwingen.
Aber schon beim ersten Blick aus dem Schlafsack war klar, heute wird ein traumhafter Tag. Strahlend blauer Himmel, fröhliches Vögelgezwitscher und über den Berg schob sich schon die Sonne ins Tal.
Nachdem der erste Anstieg bezwungen war, konnten ich auch schon ein paar warme Kleidungsstücke ausziehen, da die Sonne schon richtig Kraft hat und angenehm wärmt am Morgen.
Auch die ersten 20 km waren flott geradelt und endlich die erste Bäckerei erreicht. Heißen Kaffee, ein belegtes Brötchen und ein Stück Kuchen, waren die ideale Stärkung, um danach den Anstieg zum „
Schwarzen Mann“ unter die Stollen zu nehmen.

So ging es dann den restlichen Tag mit einem munteren Rauf und Runter weiter, bis ich nach 90 km und 1400 hm, wieder zurück in Gerolstein war, wo ich am Freitag meine Tour gestartet habe.
Drei Tage in der Natur, einfach nur Fahrrad fahren, zu mir kommen und den Kopf einrenken, haben einfach nur gut getan.
Mal weg von den ganzen Corona Szenarien und Nachrichten. Einfach mal Abstand von der schwierigen Zeit, in im Moment herrscht und nur für mich und im Moment leben
Dabei bin ich mir völlig bewusst, um was für einen Luxus es sich dabei handelt, dass ich dies machen kann und viele sich das, gerade im Moment, nicht leisten können und wohl auch auf längere Zeit nicht!
Viele Existenzen gehen im Moment kaputt, Träume platzen und Wünsche lösen sich Rauch.
Denn eigentlich hatte ich für das Jahresende auch etwas Großes geplant und wollte mir einen Traum erfüllen. Viele Dinge hatte ich dafür schon angeleiert, mich schlau gemacht und Planungen angestellt.
Aber diesen Traum werde ich jetzt erst einmal auf Eis legen und wohl um ein Jahr verschieben?
Allerdings hat mir diese Krise auch gezeigt und mich darin bestärkt, dieses Projekt auf jedem Fall durch zuziehen. Träume und Ziele nicht ewig aufschieben, sondern diese zu verfolgen und versuchen umzusetzen. Das Leben, die Umstände und Voraussetzungen können sich so schnell ändern und dann kann es zu spät sein!
Deshalb ist es wichtig für seine Träume zu kämpfen, die Hoffnung zu behalten und sich nicht völlig desillusionieren zu lassen!
Aber über das Kämpfen und Hoffen schreibe ich ein anderes Mal!
Wünsche euch einen guten Start in die Woche, passt auf euch auf du bleibt gesund!

 

 

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„Es ist das, was du daraus machst“

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