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Der Ritt auf den Vulkanen!

Samstag: (11.09.2021)

Dass ich nochmal bei einem richtigen Rennen starte, so mit Zeitnahme und auf die Plätze los, hätte ich auch nicht gedacht. Ich habe mich aber nochmal dazu hinreißen lassen, weil es ein Heimspiel war und in einer der schönsten MTB Gegenden in der Eifel stattfand. Der Track des Eifel Graveller befährt ebenfalls diese Gegend und benutzt einige Stücke des Vulkanbike Marathon & Trailpark Vulkaneifel. Gestartet bin ich beim Ultra Marathon, wobei Ultra schon ein bisschen übertrieben ist, für 100 Kilometer Mountainbike fahren. Ultra fängt bei 200 Kilometer an!

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Das Maarkreuz auf dem Maarsattel
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Sei es drum, das Event war toll organisiert und ein riesen Spaß. Vor allem die vielen Streckenposten, welche fast an jeder Kurve saßen und die Straßen absperrten, welche überquert werden mussten, war absolut perfekt. So konnte ich über jede Straße voll drüber brettern.
Apropos brettern! An meinem MTB ist die Federgabel defekt und ich bekomme erst nächste Woche Ersatz, sodass sie heute mehr eine Starrgabel war. Diese wurde mir bei Kilometer 30ig auf einer Abfahrt zum Verhängnis. Dabei bin ich diesen Trail schon zigmal hinuntergefahren, sogar mit meinem Gravelbike und Gepäck. Gestern bin ich allerdings mit dem Vorderreifen über den Rand, weil es so matschig und rutschig war und überschlug mich dann die Böschung hinunter. Passiert ist mir zum Glück nichts, da hatte ich echt Dusel. Allerdings brach mir der Bremshebel der Vorderradbremse ab und hatte für die restlichen 70 km nur die Hinterradbremse zur Verfügung. Damit war an schnell abfahren nicht mehr wirklich zu denken und ich war bis zu diesem Zeitpunkt fett unterwegs. Dadurch überholten mich bergrunter immer die gleichen Fahrer*innen und bergauf für ich wieder an ihnen vorbei.

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Das Gemündener Maar
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Fahrt durch das große Schlitzohr

Irgendwie bin ich an die Stop-Taste vom Garmin gekommen, weil dieser quer durch den Wald geflogen ist und dann nichts aufgezeichnet hat. Da ich zugeben muss, dass ich mittlerweile ohne Brille, die Zahlen auf dem Garmin nicht mehr lesen kann, ist mir das ewig nicht aufgefallen. Irgendwann haben mich die gefahrenen Höhenmeter dann mal interessiert, um zu schauen, wie ich die Steigungen noch angehen kann, damit mir nicht die Beine explodieren. Angezeigt wurden mir dann nur 700 Höhenmeter, meine Beine fühlten sich aber nach 1500 Hm an! “Uff” dachte ich, da fehlen ja noch 1800 Höhenmeter, das wird aber eine harte Nummer. Nachdem ich dann den Kilometerstand gesehen hatte, atmete ich erleichtert durch und startete wieder die Aufnahme.
Mein 10er Ritzel drehte während des ganzen Rennens hinten mal wieder durch, weil ich da so eine spezielle Kassette fahre, um den alten Freilauf nutzen zu können. Normalerweise brauche ich dieses Ritzel gar nicht, aber heute war Rennen und mehr wie 40 km/h treten leider nicht drin.
Das war auch ein wenig suboptimal und passte gut in meine Pleiten, Pech und Pannenliste! Wobei ich hatte mal keinen Platten, was ich normalerweise auch bei jedem Event habe. Mit der Zeit von 4:35 h bin ich trotz allem sehr zufrieden und es war mal wieder ein schöner Ausflug in die MTB Marathonszene. Mein letztes Mountainbikerennen liegt schon 4 Jahre zurück und ich glaube, es war auch hier in Daun.
Auf der anderen Seite reicht es jetzt auch mal wieder für längere Zeit mit dieser Art von Veranstaltung. Ich finde diese schon äußerst stressig und ziemlich das Gegenteil, wie ich sonst unterwegs bin und mir einen Event vorstelle.

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Platt nach dem Rennen!
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Mit soviel Startern*innen unterwegs zu sein, da muss man ständig schauen, wer von hinten kommt oder wen ich überholen möchte. Und dieses rechts, rechts, wenn jemand vorbeimöchte, da könnte ich gerade handgreiflich werden. Er will doch an mir vorbei, dann soll er sich doch einen Weg suchen, warum soll ich da die Ideallinie verlassen?
Na ja, anderes Event, andere Regeln! Ganz schlimm wird es dann immer, wenn zum Schluss die kürzeren Strecken alle auf einen Track zusammen geführt werden. Da sind dann oft ein paar wirkliche Strategen unterwegs und das Ganze erinnert mich doch sehr an den Moselradweg mit seinen E-Bike Touristen.
Aprpos E-Bike, die dürfen mittlerweile bei solchen Events auch an den Start gehen. Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, in meinem Augen haben die da absolut nichts zu suchen und das teilt fast jeder, der mit reiner Muskelkraft fährt. Da lobe ich mir doch Bikepacking- und Gravelevents, da sind E-Bikes in den Regeln verboten. Nur aus eigener Kraft steht da nämlich geschrieben!
Überhaupt mag ich dieses meditative Kurbeln bei den Langstrecken Events doch wesentlich lieber, wo ich eigentlich nur mit mir oder gegen mich selber fahre, je nachdem wie es läuft. Das Ganze möglichst achtsam, im Hier und Jetzt, wo es gilt ein ständiges Zwiegespräch mit sich selbst zu halten und sich zu motivieren. Wo ich mich nur mir selber stelle, meinen Zweifeln und Ängsten, diese überwinden und auf mich vertrauen muss. Bei einer solchen Fahrt lernt man sich selbst richtig gut kennen, auch viele Seiten der eigenen Person, die man gar nicht so toll findet.
Gerade bei einem Event, wo es gilt, mehre Tage hintereinander große Entfernungen zu überwinden und nur auf sich alleine gestellt zu sein, sind die Gefühle und Emotionen, welche durchlebt werden, unheimlich ambivalent und intensiv. Wahrscheinlich kann ich diese Art Event deshalb so gut fahren, weil diese Art seine Gefühle und Emotionen zu erleben, bei mir so ziemlich zum Alltag gehört. Außerdem sollte man auch die Fähigkeit mitbringen, sich richtig quälen zu können und auch immer weiter zu fahren, wenn es eigentlich nicht mehr geht.
Ich will jetzt nicht behaupten, eine Borderline Störung ist Voraussetzung, um diese Art von Event zu fahren. Allerdings wenn die Persönlichkeit ein bisschen in diese Richtung geht, das hilft schon ungemein. In dieser Szene tummelt sich schon viel an Therapie, psychischen Diagnosen und großen Lebenskrisen. Für viele ist es ein gesünderer Weg geworden, mit sich und ihrem Leben klarzukommen.
Das heißt jetzt auch nicht, das bei solchen Langstrecken Events nur “Psychos” am Start stehen, absolut nicht. Es sind aber schon Menschen, welche ihre Grenzen suchen, diese überschreiten und verschieben möchten.
Deshalb starte ich in drei Wochen wieder in meinem Medje, dann stehen nur 60 Bikepacker an der Startlinie und verteilen sich irgendwann auf ein paar hundert Kilometer. Da ist man dann froh, mal jemanden zu begegnen und ein wenig zu quatschen!
Bis dahin ist mein MTB hoffentlich auch wieder voll einsatzfähig, zwei neue Bremshebel habe ich gestern Abend direkt bestellt. Es würde halt einfach mal Zeit für ein neues MTB, habe ja lang kein Fahrrad mehr gekauft! Dabei würde sich ein schickes neues Modell in meinem Fahrradharem sehr gut machen und würde auch sehr meine Motivation heben. Ich bin ja mehr so Velogamist!
Na ja, schauen wir mal. Im Moment sind aufgrund von Corona und er hohen Nachfrage, sowieso keine Fahrräder lieferbar.
Den Rest vom Wochenende werde ich es mir hier an den Maaren mit meinem Bus gemütlich machen und die Seele baumeln lassen. Vor allem das tolle Wetter und die Freiheit genießen!

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Blick vom Maarkreuz auf das Schalkenmehrener Maar
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Allerdings vergesst nicht den nächsten Samstag: Climb the/all Eifeltowers:
Wähle aus zwölf Eifeltürmen fünf aus, kreiere deinen eigenen Track und sammle Thm’s (Turmhöhenmeter) oder fahre alle zwölf Eifeltürme an!
Alle Spielregeln und Eifeltürme findest du hier: www.eifel-graveller.de
Wann: Samstag, 18.09.2021
Wo: Klotten (Mosel)
Ablauf: Start ist um 09:00 Uhr an der Klottener Fähre. Wer will, kann auch ein bisschen früher da sein und schräg gegenüber in der Bäckerei noch frühstücken.
Allgemeines: Climb the/all Eifeltowers ist kein Rennen und keine Veranstaltung. Es ist eine Ausfahrt mit Freunden und jeder fährt auf eigene Verantwortung!
Wie schon beim alternativen EG21 möchte ich auch beim Climb the/all Eifeltowers Spenden sammeln und das Geld den Betroffenen der Flutkatastrophe an der Ahr zugutekommen lassen.
IBAN: DE98 5746 0117 0000 3138 75
BIC: GENODED1NWD
VR Bank Rhein-Mosel eG

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Das Weinfelder Maar

„Es ist das, was du daraus machst“

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