Ablehnung oder das Absprechen von Kompetenzen! (Teil 2)

Da an diesem Wochenende der Winter wieder Einzug gehalten hat, gibt es heute etwas aus der Konserve meiner letzten beiden Wochenenden. An denen ich mit dem Bus unterwegs war und fleißig Kilometer auf meinem Rennrad gesammelt habe. Das erste Event, bei welchem ich in diesem Jahr starten möchte, steht vor der Tür.

Der erste Event des Jahres

Nächste Woche geht es zum Candy B. Graveller, um von Frankfurt nach Berlin zu radeln. Der Track des Candy basiert auf der Strecke, welche 1948/49 die Rosinenbomber geflogen sind, um West-Berlin während der Berlin Blockade mit Lebensmittel zu versorgen. Was im Moment noch ein bisschen meine Vorfreude trübt, sind die gemeldeten Temperaturen und das Wetter. Ich hoffe mal das Beste!
Die beiden vorherigen Wochenenden waren wettertechnisch doch wesentlich freundlicher bis super frühlingshaft. An einem dieser Wochenenden ging es mal wieder nach Echternach. Dieser schönen Stadt an der deutsch luxemburgischen Grenze habe ich schon unzählige Besuche abgestattet. Allerdings bis auf meine Teilnahme am Charly Gaul Marathon immer nur mit dem Mountainbike. Dabei bietet diese Gegend ganz viele kleine Straßen und Täler, welchen kaum von Autos frequentiert sind und geradezu zum Rennradfahren einladen.

Die Altstadt von Echternach
Felsen im Müllerthal
Der Echternacher See
Kloster Ravengiersburg (Hunsrückdom)

Höhenmeter kann man dort sammeln, da denkst du später: „War ich in den Alpen?“ Gerade meine Tour am Samstag war eine wahre Höhenmeterorgie. Dazu blies ein kräftiger Wind und wenn beides zusammenkam, war es richtig knackig und es galt kräftig zu kurbeln.

Das Angenehme, mit dem nützlichen verbinden

Mein Besuch in Luxemburg war auch eine sehr gute Gelegenheit, den Bus mal richtig vollzutanken. Pro Liter Diesel habe ich dort fast 60 Cent an diesem Wochenende gespart. Völlig verrückt!
Dieses Gefühl, dass die Welt immer verrückter wird, verspüre ich sehr oft in der letzten Zeit. Damit meine ich nicht lustig oder kreativ verrückt, sondern beängstigend und krank verrückt.
Ständig ereignen sich neue Katastrophen auf der Welt oder Hiobsbotschaften werden in den Nachrichten verkündet. Bei all diesen Ereignissen wird eines der größten Probleme der Menschheit immer mehr aus den Augen verloren, der Klimawandel.
Gerade der Krieg in der Ukraine wird diesen noch schneller vorantreiben, weil dieser Unmengen an Ressourcen und Energie kostet und wird uns wahrscheinlich noch schneller an die drohende Katastrophe heranführen.
Durch diesen Krieg werden in diesem Land Diskussionen geführt, die Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen oder wieder auf Atomenergie zu setzen. Deutschland gibt 100 Milliarden Euro aus, das ist eine eins mit elf Nullen, um Waffen zu kaufen. Wie viele Probleme hätten wir mit diesem Geld lösen können oder die erneuerbaren Energien fördern?

Blick ins Nahetal
Hähnenbach in Kirn

Auf einmal sind Flüchtlinge in diesem Land willkommen. Bei der letzten Flüchtlingskatastrophe sind jeden Montag tausende Deutsche auf die Straße gegangen, um gegen die Flüchtlingspolitik zu demonstrieren. Im Mittelmeer ertrinken immer noch hunderte Flüchtlinge, für die sich anscheinend niemand interessiert und willkommen heißen möchte.

Verkehrte Welt

Unser Gas soll zukünftig nicht mehr aus Russland, sondern aus Katar kommen. Das Ganze wird zudem noch von einem grünen Wirtschaftsminister verhandelt. Verrückter geht es nicht mehr!
Zum Glück traut sich in diesem Land immer noch kein Profifußballer sich als homosexuell zu outen. Sollte dies der Fall sein, könnten wir ja gar nicht zur Fußballweltmeisterschaft fahren, weil in Katar Homosexualität verboten ist und eine Straftat darstellt. Wenn wir da Rückgrat zeigen würden, könnte sich das negativ auf unsere Gaslieferungen auswirken.
Der Ball oder besser gesagt das Geld muss rollen, auch wenn die Weltmeisterschaft auf dem Rücken von tausenden toter Arbeitsmigranten veranstaltet wird.

Der Schinderhannesturm in Simmern
Chateau de Beaufort

Die Menschen, die dieses Land zum Wohle des Volkes führen sollen, denken in meinen Augen immer kurzfristiger. Da herrscht nur noch Plan- und Ratlosigkeit. Vielleicht ist es auch nur noch pure Panik, die dort regiert? Unfähigkeit möchte ich diesen Leuten ja gar nicht unterstellen.

Opposition ist mehr als nur dagegen zu sein

Auch Opposition besteht in diesem Land nur noch daraus, genau das Gegenteil zu wollen und dagegen zu sein. Dabei ist es total egal, was der andere vorschlägt und erreichen möchte. Es wird kein gutes Haar an den Vorhaben gelassen, alles besser gewusst und wenn möglich blockiert.
Nachrichten schauen macht mittlerweile alles andere als Spaß! Dabei achte ich sehr auf meinen Konsum von diesen, was die Menge angeht und wo ich diese konsumiere. Allerdings reicht mir schon dieses Bisschen, dass mir angst und bange wird, wenn ich an die Zukunft denke oder was da noch alles so kommen könnte.
Auf der anderen Seite bekomme ich oft ein richtig schlechtes Gewissen, weil es mir in diesem Land so gut geht, ich so ein privilegiertes und recht sorgenfreies Leben führen kann. Mich oft über Kleinigkeiten oder Unwichtigkeiten aufrege, mich mit eigentlich unwichtigen Dingen beschäftige und meine Zeit verbringe.

Wobei gerade dies total wichtig ist, Dinge zu unternehmen oder sich mit etwas zu beschäftigen, was mir einfach nur Spaß macht und Freude bereitet. Wo ich mich einbringen oder wie auch immer mich ausleben kann. Da geht es viel um Handlungsfähigkeit und mich nicht ohnmächtig zu fühlen, so wie ich es oft im Zusammenhang mit den Nachrichten empfinde.

Dieses Thema beschäftigt mich noch immer

Gerade darüber mich einbringen zu wollen und an etwas mitzuarbeiten, was in meinen Augen Sinn ergibt, habe ich in meinem letzten Blogbeitrag geschrieben. Es ging um die ehrenamtliche Tätigkeit als Peer Berater für Menschen mit Depressionen. Für dieses Ehrenamt hielt mich ein Psychologe nach einem 25-minütigen Gespräch, für nicht geeignet. Über dieses Gespräch und was es in mir ausgelöst hat, hatte ich ausführlich berichtet.

Der Heimbergturm
Der Nahe Sykwalk

Das ganze Thema konnte ich in der letzten Woche endlich mit meinem Arzt und Therapeuten besprechen, b.z.w. mir seine Expertise einholen. Denn auch das habe ich in der Therapie gelernt, nach anderen Meinungen und Sichtweisen zu fragen. Im Idealfall von objektiven Menschen, die mich dazu am besten noch gut kennen. Zum einen, um mich nicht in irgendetwas zu verrennen oder nicht alles zu glauben, was mir so durch den Kopf spuckt. Wenn Dinge nur so durch den eigenen Kopf schwirren, bekommen sie schnell ein Eigenleben, werden immer mächtiger und größer. Da hilft ein objektiver Blick von außen meisten sehr, um diese wieder etwas gerader zu rücken oder in eine Relation zu setzen.

Er hatte eine andere Einschätzung

Um es vorwegzunehmen, mein Therapeut fand mich geeignet für die Tätigkeit und hätte es sich gut vorstellen können, dass ich diese ausübe. Allerdings kennt er mich auch schon etliche Jahre, weiß um meine Entwicklung und wie ich so ticke. Auch um die Vorurteile, welche gegenüber Menschen mit einer Borderline-Störung bestehen, weiß er. So ganz unbegründet sind diese auch nicht, dass muss selbst ich zugeben. Dass ich allerdings keine Chance oder die Möglichkeit auf ein besseres Kennenlernen bekommen habe, fand er auch nicht richtig. Genauso stellte er sich/mir die Frage, wie denn das Anforderungsprofil für einen Peer Berater aussehen soll, wenn es ein Betroffener sein soll? Das konnte ich ihm auch nicht beantworten.

Am Ergebnis ändert es nichts

Auch wenn es an dem Ergebnis nichts ändert, bei dem Projekt werde ich nicht mitarbeiten. Es tat aber gut zu hören, dass ich mit meiner eigenen Einschätzung nicht falsch gelegen habe und das Ganze halt blöd gelaufen ist. Damit werde ich das Thema jetzt für mich abschließen, mich meinen anderen Projekten widmen und einfach schauen, was in Zukunft vielleicht noch so kommt.

Deshalb kommen wir mal lieber zurück auf das letzte Wochenende, wo mich mein Weg in den Hunsrück führte. Genauer gesagt war mein Ziel der Soonwald. Der Sonnwald ist ein Teil des Mittelgebirges Hunsrück und ist ein 20 Kilometer langer Bergkamm. Grob gesagt fängt er hinter Simmern an und wird durch die Nahe und den Rhein begrenzt, zumindest aus meiner Sicht als Radfahrer. Wie weit das ganze Richtung Erbeskpopf reicht, da habe ich leider noch nicht so ganz durchgeblickt. Auch ob es nur vier Möglichkeiten der Überquerung des Sonnwaldes gibt, so wie es mir von einem Local berichtet wurde, weiß ich noch nicht so ganz genau.

Der Sonnwald Richtung Nahe

Auf jeden Fall ist der Soonwald eine ganz tolle Gegend für jede Art von Fahrrad, sofern man auch gerne Höhenmeter sammelt. Gerade Richtung Nahe, mit den vielen Weinbergen, Burgen und kleinen Dörfern ändert sich die Landschaft völlig. Der Soonwald ist schroff, wild und Natur pur. Die Nahe ist eine Kulturlandschaft mit viel Tourismus und hat trotzdem ihren Reiz. Auch dem Heimbergturm und dem Nahe Sykwalk konnte ich auf meiner Tour einen Besuch abstatten und stellten ein absolutes Highlight dar.
Dies wird nicht mein letzter Besuch im Soonwald gewesen sein, dort gibt es noch viele Straßen, Täler und Berge zu entdecken. Zuerst geht es nächste Woche allerdings mal nach Frankfurt, um dann in die Hauptstadt nach Berlin zu fahren. Über dieses Abenteuer werde ich berichten!

„Es ist das, was du daraus machst“

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert